BVB verliert bei Bartras Abschied
Im Hinspiel des Europa-League-Achtelfinals unterliegt Dortmund Salzburg 1:2.
DORTMUND (sid) Blaues Wunder gegen die Roten Bullen: Nach einem blamablen Rückfall in „Beamtenfußball“droht Borussia Dortmund in der Europa League ein unrühmliches Aus. Der in allen Belangen ungenügende DFB-Pokal-Sieger verlor sein Achtelfinal-Hinspiel gegen Red Bull Salzburg vor 53.700 Zuschauern mit 1:2 (0:0). Das Rückspiel wird am 15. März in Salzburg ausgetragen, wo der BVB mit dem Rücken zur Wand steht.
„Wie die Beamten“zu spielen, hatte Sportdirektor Michel Zorc den Dortmunder Profis bereits nach dem Liga-Heimspiel gegen den FC Augsburg (1:1) vorgeworfen. Zehn Tage später sah es gegen den österreichischen Serienmeister nicht besser aus: flügellahm, harmlos, ohne Leidenschaft. Salzburg zog sich zurück und stach eiskalt zu – beide Tore erzielte Valon Berisha (50., Foulelfmeter/56.). Andre Schürrle traf für die Dortmunder zumindest zum Anschluss (63.).
„Wir haben heute verdient verloren. Das war einfach nicht in Ordnung“, sagte BVB-Kapitän Marcel Schmelzer nach dem Spiel bei Sky selbstkritisch: „Es hat einiges gefehlt, vor allem in der ersten Halbzeit. Dann wurde der Gegner muti- ger, weil wir das auch zugelassen haben. Dass wir das zu Hause zulassen, ist ein No-Go.“
Der emotionale Höhepunkt des Abends kam bereits vor dem Anpfiff. Der BVB verabschiedete sich von Marc Bartra, dem einzigen Spieler, der im April 2017 beim Sprengstoffanschlag auf die Mannschaft verletzt worden war. Der spanische Innenverteidiger (jetzt Betis Sevilla) sagte unter Ovationen der Fans auf der Südtribüne „adios“und las gemeinsam mit Stadionsprecher Norbert Dickel die Aufstellung vor.
Sportlich versuchte der BVB, der Ansage Zorcs Folge zu leisten. „Von uns wird erwartet, dass wir in die nächste Runde einziehen. Das ist auch unser Anspruch“, hatte der Sportdirektor vor Anpfiff bei Sky gesagt. Die erste Torchance im sechsten Dortmunder Europacup-Achtelfinale in Serie hatte Schürrle mit einem Volleyschuss (6.).
Nach einem ansprechenden Start wirkten die Aktionen der BVB-Profis allerdings fast ausnahmslos lasch. Salzburg, begleitet von 2000 Fans, hatte mit seiner guten defensiven Ordnung keine große Mühe, den Favoriten vom eigenen Tor fernzuhalten. Es fehlten Leidenschaft und Überraschungsmomente, im Sturm war Michy Batshuayi abgemeldet.