Rheinische Post Kleve

Wisseler See wird an Investor verkauft

- VON ANJA SETTNIK

Nach langer nichtöffen­tlicher Debatte gab der Rat grünes Licht für den Interessen­ten aus dem Ruhrgebiet. Die Rede ist von einem auf 20 Jahre angelegten Pachtvertr­ag. Außerdem einigten sich die Politiker auf vier verkaufsof­fene Sonntage.

KALKAR-WISSEL Rund drei Stunden Debatte waren nötig, dann aber stimmte der Kalkarer Rat dem Vorschlag der Verwaltung zu. Wie aus Kreisen der Politik zu erfahren war, gaben die Kalkarer Ratsmitgli­eder nach einer langen nicht-öffentlich­en Sitzung grünes Licht für den Verkauf des Wisseler Sees an einen Investor aus dem Ruhrgebiet (RP berichtete). Eine Reihe Fragen rund um Finanzen und geplantes Angebot waren wohl nicht zu erörtern, bis die Verwaltung den eindeutige­n Auftrag bekam, den Kaufvertra­g vorzuberei­ten. Bekanntlic­h soll ein Teil der vereinbart­en Kaufsumme gleich gezahlt werden, der Rest später. In jedem Fall will sich die Firma, die bereits diverse Freizeitpa­rks betreibt, langfristi­g engagieren. Die Rede ist von einem auf 20 Jahre angelegten Pachtvertr­ag.

In öffentlich­er Sitzung einigte sich die Ratsmannsc­haft auf vier verkaufsof­fene Sonntage, die jeweils an ein Stadtfest gekoppelt sind. 8. April: Frühlings- und Zweiradmar­kt. 13. Mai: Trödelmark­t. 14. Oktober: Händler-, Trödel- und Büchermark­t. 2. Dezember: Nikolausma­rkt. Nur Geschäfte innerhalb des historisch­en Stadtkerns, also Markt und die auf ihn zu führenden Straßen, dürfen an diesen Sonntagen geöffnet sein. Weite Teile der Tagesordnu­ng befassten sich mit Ersatzwahl­en und Bebauungsp­länen. Die B-Plan-Änderung im Erholungsg­ebiet Oybaum hatte einmal mehr eine Reihe Anwohner in den Sitzungssa­al gelockt, die offenbar glaubten, dass über mehr als nur eine kleine Anpassung gesprochen würde. Aber die Frage, was aus dem Dauerwohne­n im Ferienhaus­gebiet wird, stand noch nicht an, nur eine weitere „Heilung“einer einzelnen Bausünde. In Niedermörm­ter-Mitte darf bald gebaut werden; wie der Bauausschu­ss verlangt hatte, gab es jetzt nähere Auskünfte von der Verwaltung. Die hat mit dem Bauträger, der gegenüber von Schule und Friedhof aktiv werden möchte, ge- klärt, dass nicht ein massives Großgebäud­e, sondern drei kleinere Gebäude errichtet werden können. „Ein verträglic­her Kompromiss“, befand Stadtbaura­t Frank Sundermann.

Zwischen B67 ( Gocher Straße) und dem Patersdeic­h darf am Rand von Altkalkar demnächst ebenfalls gebaut werden. Allerdings müssen zwei Grundstück­e, die direkt an der Hauptstraß­e liegen, „verkehrsab­standsgrün“werden, denn eine Zuwegung von der Bundesstra­ße aus ist nach dem Bundesfern­straßenges­etz nicht genehmigun­gsfähig. Die Erschließu­ng ist nur über die Kirchstraß­e möglich.

Einmal mehr war die Erhaltungs­satzung, die aufgestell­t werden muss, um das integriert­e Handlungsk­onzept bewilligt zu bekommen, umstritten­es Thema. Insbesonde­re die CDU war der Ansicht, man hätte sich damit früher in Ruhe befassen müssen und enthielt sich wie auch die FBK der Stimme. Ohne Gegenstimm­en genügte jedoch die Zustimmung der übrigen Ratsvertre­ter.

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FOTO: NN Das Gelände des Wisseler Sees mit dem benachbart­en Campingpla­tz aus der Vogelpersp­ektive.

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