Rheinische Post Kleve

Mehr als nur Verwaltung

- VON JENS HELMUS

Bei der neunten „Nacht der Ausbildung“haben sich Schüler in Kleve und Emmerich über Ausbildung­smöglichke­iten informiert. Die Stadt Kleve nahm als Arbeitgebe­r erstmalig teil und stellte ein breites Ausbildung­sspektrum vor.

KLEVE Wer nicht weiß, was er nach der Schule machen will, der ist in Kleve nicht auf sich allein gestellt: 38 Klever Arbeitgebe­r und vier Emmericher Firmen stellten am Freitagabe­nd bei der „Nacht der Ausbildung“ihre Ausbildung­sberufe vor und gaben praktische Einblicke in die Tätigkeite­n.

Die „Nacht der Ausbildung“hat sich in Kleve bewährt. Auch bei der neunten Auflage nutzten zahlreiche Schüler aus dem Kreis die Möglichkei­t, sich über die Ausbildung­smöglichke­iten in Kleve und Emmerich zu informiere­n. So wie Lara Smyrek aus Goch. Die 16-jährige Schülerin besucht das städtische Gymnasium. Was sie nach dem Abitur machen will, weiß Lara bereits: „Ich möchte Bauzeichne­rin werden. Architektu­r hat mich schon immer interessie­rt“, sagt sie. Bei einem Praktikum konnte sie bereits erste Erfahrunge­n in ihrem Wunschberu­f sammeln.

Die „Nacht der Ausbildung“nutzte Lara, um sich bei der Stadt Kleve über die Ausbildung zum Bauzeichne­r zu informiere­n. Simon Becker, der bei der Stadt gerade die Ausbildung absolviert, erzählte ihr von seinen Erfahrunge­n: „Es gibt derzeit drei Auszubilde­nde zum Bauzeichne­r bei der Stadt Kleve, zwei im Gebäudeman­agement und einen im Tiefbau“, erklärt der 20-Jährige, der im Bereich Tiefbau ausgebilde­t wird.

„Mathematik ist für den Beruf nicht unerheblic­h, noch wichtiger ist aber das räumliche Vorstellun­gsvermögen. Das kann man meiner Meinung nach auch nicht lernen, sondern muss man mitbringen“, erklärt Simon Becker, der im zweiten Lehrjahr ist. Auf einer Tafel hatte er für die Ausbildung­snacht Informatio­nen zum Beruf zusammenge­tragen und einige Arbeitsbei­spiele, um den interessie­rten Schülern auch ei- nen praktische­n Einblick zu vermitteln. Drei Jahre dauert die Ausbildung – wer gute Voraussetz­ungen mitbringt und sich in Theorie und Praxis bewährt, kann verkürzen.

Die Stadt Kleve und die Stadtwerke haben zum ersten Mal an der „Nacht der Ausbildung“teilgenomm­en. Mehr als ein Dutzend Ausbildung­sberufe gibt es bei der Stadt: Neben Bauzeichne­rn werden unter anderem Verwaltung­sfachanges­tellte, Fachinform­atiker, Erzieher, Kfz-Mechatroni­ker, Straßenwär­ter und Gärtner ausgebilde­t.

„Wir haben für die ‚Nacht der Ausbildung‘ all unsere Auszubilde­nden mit ins Boot geholt. Bei jungen Ansprechpa­rtnern, die ebenfalls noch in der Ausbildung sind, ist die Hemmschwel­le für interessie­rte Schüler geringer“, erklärt Andrea Kröll, Ausbildung­sbeauftrag­te der Stadt. Mit Begeisteru­ng hätten die Azubis der Stadt mitgewirkt, sagt sie, und angesichts der positiven Resonanz wolle man auch im nächsten Jahr wieder teilnehmen. „Auch wenn wir anders als viele Arbeitgebe­r zum Glück noch keine Probleme haben, geeignete Auszubilde­nde zu finden“, sagt Kröll.

Wer bei der Stadt Kleve oder den Stadtwerke­n seine Ausbildung macht, hat schließlic­h gute Chancen, übernommen zu werden: „Bisher konnten wir alle Auszubilde­nden übernehmen, das ist ein wichtiger Punkt für die Stadt als Arbeitgebe­r“, sagt Andrea Kröll.

Mit guten Übernahmec­hancen warben auch andere Betriebe, beispielsw­eise Galeria Kaufhof in der Klever Innenstadt. Chantal Felthaus und Eyleen Salija informiert­en dort über die Ausbildung zum Kaufmann im Einzelhand­el: „Man muss gut mit Menschen umgehen können. Wichtig ist auch, dass man teamfähig ist und nicht schnell aufgibt“, erklärt die 22-jährige Chantal Felthaus, die im dritten und letzten Ausbildung­sjahr ist, die Anforderun­gen. Eyleen Salija hat ihre Ausbildung bereits abgeschlos­sen und wurde vom Kaufhof übernommen.

Eine erfolgreic­he Ausbildung mit anschließe­nder Festanstel­lung wünschen sich auch viele Schüler aus Kleve, die die „Nacht der Ausbildung“nutzten, um ihre Visitenkar­te oder Bewerbungs­mappe beim Wunsch-Arbeitgebe­r abzugeben. Im nächsten Jahr, wenn die „Nacht der Ausbildung“Jubiläum feiert, wird der eine oder andere dann vielleicht schon selber aus seinem Ausbildung­sberuf berichten.

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RP-FOTO: MARKUS VAN OFFERN Bettina Keysers (Mitte) und ihre Kollegen informiert­en die Schüler über die Ausbildung­smöglichke­iten bei der Stadt Kleve.
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