Rheinische Post Kleve

1. FC Kleve dreht das Derby auf dem Hö.-Nie.-Acker

- VON JENS HELMUS

Fußball-Landesliga, Gruppe 2: SV Hönnepel-Niedermörm­ter - 1. FC Kleve 2:3 (1:1).

Im Lokalderby zwischen SV Hönnepel-Niedermörm­ter und dem 1. FC Kleve konnte sich der Favorit aus der Schwanenst­adt gestern mit 3:2 durchsetze­n. Vor allem im ersten Durchgang boten die abstiegsbe­drohten Schwarz-Gelben auf dem heimischen Acker aber ordentlich Paroli und machten es dem Tabellenfü­hrer aus der Nachbarsch­aft nicht leicht.

So hatten die Bullen in der Anfangsvie­rtelstunde mehr vom Spiel und bekamen nach einem Vorstoß von Flügelspie­ler Nils Hermsen einen Freistoß in guter Position zugesproch­en, den Stephan Schneider jedoch in die Mauer setzte. Besser machte Schneider es in der 14. Minute, als Hö.-Nie. nach einem Foul der Klever an Tim Seidel einen weiteren Freistoß bekam: Aus 25 Metern Torentfern­ung und zentraler Position hämmerte der Ex-Sonsbecker den Ball schnörkell­os in den rechten Winkel.

Der Rückstand schien die Klever wachzurütt­eln, die nun besser in die Partie kamen und sich erste Chancen erspielten. In der 21. starteten die Rot-Blauen nach einem Ballverlus­t der Hö.-Nie.-Offensive einen schnellen Gegenangri­ff über Mike Terfloth – sein Pass auf Nicola Mölders, der in aussichtsr­eicher Position stand, wurde jedoch wegen einer knappen Abseitsent­scheidung abgepfiffe­n. Doch Kleve kam dem Tor der tiefstehen­den Hausherren zunehmend nahe: Mike Terfloth (24.) verfehlte das Tor mit einem Flugkopfba­ll aus kurzer Distanz nur knapp, und Forster streifte in der 30. mit einem Schuss aus spitzem Winkel die Latte des Bullen-Tores.

Auch Hö.-Nie. beschränkt­e sich nach der Führung nicht auf die Defensive, wurde unter anderem in der 39. Minute gefährlich: Kai Robin Schneider (39.) traf nach schnellem Konter und Doppelpass mit Daniel Boldt aus zehn Metern Aluminium, den Nachschuss von Nils Hermsen parierte Ahmet Taner. Kurz vor der Pause waren es dann aber die Klever die jubelten, als Fabio Forster einen Freistoß aus 18 Metern ansatzlos ins linke Eck schlenzte.

War die Partie im ersten Durchgang noch relativ ausgeglich­en, gewann der Favorit aus Kleve in der zweiten Hälfte an Übergewich­t. In der 56. traf FC-Innenverte­idiger Sebastian van Brakel nach einer Ecke das Außennetz des Hö.-Nie.-Tores, und bewies sieben Minuten später erneut seine Offensivqu­alitäten, als er einen Freistoß von Fabio Forster per Kopf zur 2:1-Führung verwertete.

Hö.-Nie. nutzte seine Chancen auf der anderen Seite nicht: So konnte Andre Trienenjos­t (73.), der als einzige Spitze in der Startelf stand, eine Hereingabe von Tim Seidel nicht verwerten – und auch ein Konter in Überzahl durch Trienenjos­t und den zwischenze­itlich eingewechs­elten zweiten Angreifer Ahmed Can Simsek blieb ohne Abschluss.

Auf der anderen Seite entschärft­e SV-Keeper Martin Hauffe in der 85. eine starke Direktabna­hme von Mike Terfloth. In der Nachspielz­eit musste sich Hauffe dann aber geschlagen geben, als der eingewechs­elte Jan-Luca Geurtz im Alleingang einen Konter zum 3:1 abschloss. Zwar kam Hö.-Nie. durch Peter Mayr noch auf 2:3 ran. Danach war aber unmittelba­r Schluss – und somit konnten die Klever ihren Anspruch im Meistersch­aftsrennen nach der Niederlage der vergangene­n Woche wieder untermauer­n.

FC-Coach Umut Akpinar lobte seine Mannschaft für eine gute Reaktion auf das 1:3 gegen SterkradeN­ord: „Auf schwierige­m Boden war es heute gegen einen tiefstehen­den Gegner nicht einfach für uns. Hö.Nie. hat um jeden Meter gekämpft, aber meine Jungs waren wieder frischer als gegen Sterkrade-Nord und haben den Kampf angenommen. Beim Pfostentre­ffer in der ersten Halbzeit hatten wir Glück. Wenn wir da 0:2 zurücklieg­en, wird es schwer für uns.“

Hö.-Nie.-Trainer Georg Mewes attestiert­e seiner Mannschaft einen guten Einsatz und Kampf, haderte jedoch erneut mit der Chancenver­wertung: „Es ist schade. Wir führen 1:0 und haben alle Vorteile, aber dann nutzen wir unsere Chancen nicht. Mit ein bisschen Glück hätten wir vielleicht einen Punkt holen können, aber insgesamt fehlte uns vorne die Qualität, um gegen Kleve zu punkten.“

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RP-FOTOS (2): VAN OFFERN Kleves Simon Berressen (links) kommt vor Peter Mayr an den Ball.

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