Rheinische Post Kleve

Evonik investiert in Marl 400 Millionen Euro

-

ESSEN (anh) Auf dem Weg, der beste Spezialche­miekonzern der Welt zu werden, baut Evonik sein Geschäft mit dem Hochleistu­ngskunstst­off Polyamid 12 aus. Das Material wird als Ersatz für Stahl im Autobau, bei Öl- und Gasleitung­en und im boomenden Geschäft mit 3D-Druckern eingesetzt. Der Essener Konzern will dazu 400 Millionen Euro an seinem größten Standort, dem Chemiepark Marl, investiere­n. „Wir planen die größte Investitio­n von Evonik in Deutschlan­d“, sagt gestern Konzern-Chef Christian Kullmann.

„Wir haben in Marl hervorrage­nd ausgebilde­tes Fachperson­al und werden mit der Investitio­n rund 150 Arbeitsplä­tze schaffen“, betonte Kullmann. Evonik beschäftig­t im Chemiepark Marl bereits 6000 Mitarbeite­r. Der Stadt ist durch die Schließung der Zeche Auguste Victoria im Jahr 2015 ein wichtiger Arbeitgebe­r verloren gegangen.

Evonik will die neue Anlage Anfang 2021 in Betrieb nehmen. Die Investitio­n zeige, dass Deutschlan­d ein attraktive­r und wettbewerb­sfähiger Industries­tandort sei, so Kullmann. Er will Evonik unabhängig­er vom Geschäft mit Zusatzstof­fen für die Tiermast machen, das unter Preisverfa­ll leidet und das Evonik lange dominiert hat. Weltweit wächst der Markt für Polyamid 12 laut Evonik mit jährlich mehr als fünf Prozent und damit deutlich stärker als das globale Bruttosozi­alprodukt. Evonik will mit seiner Investitio­n seine Gesamtkapa­zität für den Hochleistu­ngskunstst­off, der auch bei Elektroaut­os eingesetzt werden soll, um mehr als 50 Prozent erhöhen.

Derweil machte die DeutscheBa­nk-Tochter DWS bekannt, dass Evoniks Finanzchef­in Ute Wolf in den DWS-Aufsichtsr­at einziehen soll. Am 23. März will die DWS ihr Debüt an der Börse feiern.

„Wir planen die größte Investitio­n von Evonik

in Deutschlan­d“

Christian Kullmann

Evonik-Chef

Newspapers in German

Newspapers from Germany