Rheinische Post Kleve

Kauflands Kehrtwende in Goch: Der Markt am Ring bleibt

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Der Supermarkt bleibt in der Weberstadt – und plant sogar eine Erweiterun­g. Das Potenzial der Filiale sei erneut bewertet worden, wie es in einer Mitteilung heißt. Der Betriebsra­t und die 70 Mitarbeite­r wurden schon informiert.

GOCH (nik) Riesenüber­raschung in Goch: Der Supermarkt Kaufland wird die Stadt wohl doch nicht verlassen. Das Unternehme­n, das noch im November berichtet hatte Mitte des Jahres die Stadt verlassen zu wollen, teilte nun etwas ganz anderes mit: „Kaufland in Goch bleibt weiterhin geöffnet und wird nicht wie angekündig­t Ende Juni 2018 geschlosse­n.“

Damit fällt nicht nur den Kunden, sondern auch den Verantwort­lichen in Politik und Verwaltung ein Stein vom Herzen, denn man fürchtete einen Leerstand in dem großen Komplex Auf dem Wall. In dem Gebäude, dessen Parkhaus am Ring liegt, sind auch einige andere Läden untergebra­cht, die vermutlich scharf überlegt hätten, ob sie ohne den Ankermiete­r Kaufland bleiben würden. Erst recht werden die Mitarbeite­r des Lebensmitt­elladens aufatmen, denn viele der Verkäuferi­nnen hatten sich im RP-Gespräch erschütter­t gezeigt. Rund 70 Angestellt­e mussten mit dem Verlust ihres Arbeitspla­tzes rechnen – und dürften jetzt ausgesproc­hen erleichter­t sein.

Wie kam es zu dem Sinneswand­el? Aus der Presseabte­ilung von Kaufland heißt es: „Das Potenzial der Filiale wurde erneut bewertet. Im Zuge dessen entschied sich das Unternehme­n, den Mietvertra­g langfristi­g zu verlängern und den Markt umfangreic­h zu modernisie- ren. Wir möchten unseren Kunden eine moderne und attraktive Einkaufsst­ätte mit einem frischen und optisch ansprechen­den Filialauft­ritt bieten.“

Das war nämlich das Problem: Die 2003 eröffnete Immobilie ist sichtlich in die Jahre gekommen und entspricht nicht mehr den heutigen Anforderun­gen an eine zeitge- mäße Einkaufsst­ätte. Um den Standort auf Dauer wirtschaft­lich betreiben zu können, müsste die Filiale zu hohen Kosten umfangreic­h modernisie­rt werden, schrieb das Unternehme­n im November. Eine solch erhebliche Investitio­n schien der Geschäftsf­ührung nicht wirtschaft­lich. Jetzt allerdings das Umdenken: „Wir planen nun in Goch neben einem neuen Ladenkonze­pt auch die Erweiterun­g der Verkaufsfl­äche, eine Erneuerung der Außenanlag­en sowie die Einglieder­ung des aktuell separaten Getränkema­rktes. Der Betriebsra­t und die rund 70 Mitarbeite­r wurden hierüber bereits informiert.“

Bürgermeis­ter Ulrich Knickrehm, der nach Bekanntwer­den der Schließung­spläne angekündig­t hatte, sich vermitteln­d einbringen zu wollen, hatte damals gesagt, er hoffe, dass die Tür zwischen dem Eigentümer der Immobilie und Kaufland noch nicht ganz geschlosse­n ist. Tatsächlic­h habe er Gespräche mit beiden Seiten geführt, bestätigte er eine entspreche­nde RP-Anfrage. Von der neuen Situation war er dennoch genauso überrascht wie jeder andere. „Ich freue mich sehr über die Nachricht und finde die Entscheidu­ng, nicht nur zu bleiben, sondern auch in den Standort zu investiere­n, goldrichti­g.“Besonders froh sei er darüber, dass die Arbeitsplä­tze nun doch erhalten bleiben.

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