Dortmund kämpft in Salzburg um die letzte Titelchance
DORTMUND/LEIPZIG (sid) Die Ausgangslage ist kompliziert, die Bilanz desaströs – doch Borussia Dortmund will noch ins Viertelfinale der Europa League stürmen. „Wir spielen am besten mit zehn Stürmern“, gab Mittelfeldspieler Gonzalo Castro die Marschroute für das Achtelfinal-Rückspiel in Salzburg vor. Denn nach dem 1:2 im Hinspiel ist klar: heute (21.05 Uhr/Sport1) braucht der Bundesligist beim österreichischen Tabellenführer einen Sieg und mindestens zwei Tore.
Peter Stöger trat die Dienstreise in seine Heimat optimistisch an. „Wir haben noch eine Möglichkeit, das zu reparieren. Zuversichtlich macht mich, dass wir Phasen im Spiel haben, die richtig gut sind“, sagte der Österreicher. Er muss auf die Langzeitverletzten Shinji Kagawa, Andrej Jarmolenko, Erik Durm und Sebastian Rode, der nach einer nun vollzogenen Leistenoperation in dieser Saison gar nicht zum Einsatz kommen wird, sowie den nach seinem Wechsel vom FC Basel Mitte Januar nicht spielberechtigten Manuel Akanji verzichten.
Die Bilanz spricht gegen Dortmund. In dieser Saison gab es in neun Europacupspielen lediglich einen Erfolg – 3:2 gegen Bergamo. internationalen Wettbewerb ungeschlagen. „Die Spieler müssen Wiedergutmachung betreiben“, forderte Michael Zorc: „Dann haben wir noch eine realistische Chance aufs Weiterkommen.“
Die Hoffnungen ruhen dabei auf Nationalspieler Marco Reus und Michy Batshuayi. Die Leihgabe des FC Chelsea meldete sich zuletzt nach einer schwächeren Phase mit seinen beiden Joker-Toren beim 3:2Erfolg in der Bundesliga gegen Eintracht Frankfurt eindrucksvoll zurück. „Ich hoffe, dass uns dieses Erfolgserlebnis noch einmal einen Schub geben wird“, sagte der in der Liga mit Borussia Dortmund noch immer ungeschlagene Stöger. Der Viertelfinaleinzug würde auch die Chancen auf seine Vertragsverlängerung erhöhen. Ende des Monats soll es erste Gespräche mit den Verantwortlichen des Klubs geben.
Mit einem dünnen Polster reist RB Leipzig nach dem 2:1 im Hinspiel zu Zenit St. Petersburg (Anpfiff heute: 19 Uhr). „Ich sage ganz klar, dass wir dort ein Tor brauchen“, sagte Trainer Ralph Hasenhüttl: „Wir werden das Spiel so angehen, dass wir uns nicht einigeln und 90 Minuten darauf hoffen, dass wir keins kassieren.“