Frauen dominieren die Paralympics Der „Bär von Bellenberg“ist tot
PYEONGCHANG (sid/RP) Zwölf Medaillen hat das Team des Deutschen Behindertensportverbandes ( DBS) bei den Paralympics in Pyeongchang schon gewonnen – alle durch Frauen. „Das ist etwas ungleich verteilt. Aber wir sind sehr zufrieden mit dem ganzen Team. Wir sind insgesamt auf einem sehr guten Weg“, sagte DBS-Vizepräsident Karl Quade. 2014 in Sotschi gab es 15 Medaillen – ebenfalls nur von Frauen. Im Team sei das allerdings „kein Thema. Ich weiß nicht, woran das liegt“, sagte Langläufer und Biathlet Steffen Lehmker (Clausthal-Zellerfeld) zum „0:27“aus Männersicht.
Viermal Gold gab es in Südkorea durch Anna Schaffelhuber (Bayersbach/2), die als Fünfte im Riesen- slalom erstmal nach acht Rennen eine Medaille verpasste, Anna-Lena Forster (Radolfzell) und Andrea Eskau. Dazu kommt siebenmal Silber
Andrea Eskau durch Andrea Rothfuss, die bei ihren vier Starts in Pyeongchang jeweils Zweite wurde, Schaffelhuber und Eskau (zwei). Clara Klug (München) holte Bronze. Überschattet wurde der Tag von einem schweren Sturz von Georg Kreiter (33) im Rie- senslalom. Der querschnittsgelähmte Athlet vom TSV Murnau zog sich einen Schlüsselbeinbruch zu.
In Sotschi hatte Deutschland (15) im Medaillenspiegel hinter dem Gastgeber (80) den zweiten Rang belegt. Diesmal sind nur 31 Russen als Neutrale Paralympische Athleten (NPA) zugelassen, die nach 53 der 80. Finals auf 17 Medaillen kommen. Die 12. Winter-Paralympics enden am kommenden Sonntag. Schon jetzt haben 24 Nationen mindestens einmal Bronze gewonnen. Vor vier Jahren in Sotschi schafften es nur 19 in den Medaillenspiegel. „Diese Verteilung zeigt“, so Quade, „dass die Konkurrenz größer und der Wettkampf auch härter geworden ist“. BELLENBERG (sid) Rudolf Mang gehörte Anfang der 1970er Jahre zu den stärksten Männern der Welt. Am Montag starb der „Bär von Bellenberg“im Alter von 67 Jahren in seinem Fitnessstudio im schwäbischen Bellenberg an einem Herzinfarkt. „Er war eines der Gesichter des Gewichthebens und ein ganz, ganz Großer“, sagte Peking-Olympiasieger Matthias Steiner: „Als ich angefangen habe, hingen bei meinem Trainer im Keller Plakate von den allergrößten Athleten. Auch von Rudolf Mang war eines dabei.“
In der Welt der Superschwergewichts-Kolosse war der 130-KiloMann einer der Stärksten. Bei der EM 1971 in Sofia stieß er als 21-Jähriger in den legendären und nur fünfköpfigen „Klub der 600“vor, als er im heute nicht mehr durchgeführten Dreikampf aus Drücken, Reißen und Stoßen insgesamt 602,5 kg zur Hochstrecke brachte.
Ein Jahr später zeigte er bei der EM in Constanta seinen besten Wettkampf: Im Drücken (230 kg) und Reißen (177,5 kg) bezwang er den als unbesiegbar geltenden Sow- jet-Athleten Wassili Alexejew. Zu Dreikampf-Gold fehlten 2,5 Kilo. Auch bei den Olympischen Spielen in München wenige Monate später siegte der Russe. Mang ärgerte sich lange über seine wohl schmerzhafteste Niederlage. „Ich hab’ halt den Russen nicht geschlagen damals“, sagte der Schwabe, der es nach eigenen Worten nicht ertragen konnte, „wenn einer besser ist als ich“.
Nach Platz zwei im Zweikampf und Gold im Reißen bei der WM 1973 in Havanna beendete Mang wenig später seine Karriere. In seinen Geburtsort Bellenberg betrieb der gelernte Radiotechniker, der vier Welt- und 42 deutsche Rekorde aufstellte, ein Fachgeschäft für Fitnessgeräte sowie ein Fitnessstudio.
„So langsam muss ich aufpassen, dass ich kein Übergepäck habe“
nach dem Gewinn ihrer dritten Medaille