Mit Tempo zu Gold und Silber
Deutsche Leichtathletik-Hallenmeisterschaften der Senioren: Marianne Spronk (TSV Weeze) und Silke Flören (SV Viktoria Goch) kamen zu dreimal Gold und einmal Silber. Marcus Büning (LA Nütterden) erreichte Platz vier.
Recht überschaubar war die Gruppe an Leichtathleten aus dem Kreis Kleve, die sich auf den Weg nach Erfurt machte: Marianne Spronk (TSV Weeze), Silke Flören (SV Viktoria Goch) und Marcus Büning (Leichtathletik Nütterden). Ziel war die Leichtathletikhalle auf dem Gelände des Steigerwaldstadions, in der zum wiederholten Mal die Deutschen Hallenmeisterschaften der Senioren ausgetragen wurden.
„Ich fahre immer wieder gerne dorthin“, sagt Silke Flören, Langsprinterin der Gocher Viktoria. Der Grund dafür ist nicht allein die perfekte Anlage, es ist „die Atmosphäre der Veranstaltung insgesamt, die Kampfrichter, die Athleten, die man von früheren Wettkämpfen her kennt.“Dass sich so eine Wohlfühlatmosphäre auf die sportliche Leistung positiv auswirken kann, ist naheliegend.
Die Ausbeute der drei Aktiven aus dem ehemaligen Leichtathletikkreis Kleve, der Anfang des Jahres in die Region Nord des Landesverbandes Nordrhein aufgegangen ist, kann sich sehen lassen: Drei DM-Titel, eine Vize-Meisterschaft und ein vierter Platz.
An ein kleines Wunder grenzt die Teilnahme der Mittel- und Langstrecklerin Marianne Spronk an den Titelkämpfen in Erfurt. Denn vor einem halben Jahr hatte die 69-Jährige eine gruselige Begegnung mit einem Lkw, dessen Fahrer ihr die Vorfahrt nahm, als sie mit dem Fahrrad unterwegs war. Die Weezerin trug einen fünffachen Fußbruch davon, brach sich dazu noch das Wadenbein. Die Fortsetzung ihrer Läuferkarriere hing am seidenen Faden, die Prognose der Ärzte hörte sich nicht gut an.
Spronk ließ sich von alledem nicht beirren, organisierte humpelnd sogar ihren Umzug von Kessel nach Weeze und vertraute ansonsten ihren Heilungskräften und ihrer robusten Natur. Am Ende des Jahres stand sie dann schon wieder auf der Bahn in Düsseldorf und schnupperte zum ersten Mal nach ihrem Horrorunfall (Spronk: „Ich hätte tot sein können.“) wieder Wettkampfluft. Ihre dort erzielten Zeiten litten verständlicherweise unter der langen Verletzungspause, sie waren aber immer noch so gut, dass Spronk frohen Mutes und mit viel Zuversicht die Deutschen Meisterschaften in Angriff nahm.
Die 800 Meter am vergangenen Samstag, gewissermaßen zum Warmlaufen für die einen Tag später geplanten 3000 Meter gedacht, entschied Spronk in 3:28,60 Minuten 20 Sekunden vor ihrer schärfsten Rivalin, Gabriele Rost-Brasholz von der LG Bremen-Nord. „Keine Bombenzeit, aber es reichte ja“, meinte die Weezerin, die bei der DM in Erfurt zum ersten Mal in der Altersklasse W 70 an den Start ging. Ähnlich rund lief es für sie über die lange