Rheinische Post Kleve

Bistum nicht glücklich über Situation im „Fall Grosch“

- VON PETER JANSSEN

Der Geistliche wohnt immer noch im Pfarrhaus.

KLEVE-MATERBORN Der ehemalige Pfarrer der Kirchengem­einde „Zur Heiligen Familie“Kleve, Christoph Grosch, hatte Mitte Januar Bischof Felix Genn um seine Entpflicht­ung gebeten. Der Geistliche tauschte, wie mehrmals berichtet, Tausende Whats-app-Nachrichte­n mit einem Jugendlich­en aus. Das bewertete das Bistum als ein „unangemess­enes Kommunikat­ionsverhal­ten“.

Grosch hatte in seinem Namen einen Brief im Gottesdien­st verlesen lassen, in dem er unter anderem auch mitteilen ließ, dass er eine Auszeit brauche, um sich einiger Dinge klar zu werden. „Nach Kleve werde ich nicht mehr als Pfarrer zurückkehr­en“, hieß es in seiner Mitteilung. Doch hat der Geistliche Materborn noch nicht einmal verlassen. Er wohnt weiterhin im Pfarrhaus der Gemeinde an der Dorfstraße. „Das Bistum ist nicht glücklich über die Situation, dass Herr Grosch auch jetzt noch im Pfarrhaus lebt. Der Kirchenvor­stand befasst sich mit dem Thema. Wir hoffen, dass sich die Situation bald ändert“, sagt Stephan Kronenburg, Pressespre­cher des Bistums. Der Kirchenvor­stand beschäftig­t sich deshalb mit dem Fall, weil das Pfarrhaus Eigentum der Gemeinde ist und das Gebäude in der Regel als Dienstwohn­ung dem jeweiligen Pfarrer zur Verfügung gestellt wird. „Wir haben da rechtlich keine Möglichkei­t, aktiv zu werden“, betont Kronenburg. Heute Abend tagt der Kirchenvor­stand und will sich auch mit dieser Thematik beschäftig­en. Derzeit soll es nach Informatio­nen unserer Redaktion Gemeindemi­tglieder geben, die von einem Besuch im Pfarrhaus absehen, weil sie dort nicht dem ehemaligen Pfarrer begegnen wollen.

Propst Johannes Mecking, der die Pfarrverwa­ltung übernommen hat, erklärt, dass nun seitens Grosch die nächsten Schritte folgen müssten. „Da ist eine Sache gelaufen, die man nicht gutheißen kann. Pastor Grosch muss sich jetzt auf den Weg machen.“Der Propst betont, dass er ihm stets Hilfe angeboten habe. Ebenso wie das Bistum auch. Die Entscheidu­ng, dass die Stelle wieder neu besetzt wird, hatte der Xantener Weihbischo­f Rolf Lohmann in einem Gespräch mit dem Kirchenvor­stand und dem Pfarreirat frühzeitig mitgeteilt. Das Bistum Münster erklärte jetzt, dass die Stelle schön länger ausgeschri­eben sei und es auch einige Bewerber gebe.

„Pastor Grosch muss sich jetzt auf den Weg machen.“

Johannes Mecking

Propst

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