Rheinische Post Kleve

Bistum Münster sieht Diebstähle mit Sorge

- VON SEBASTIAN LATZEL

GOCH/KEVELAER Die Serie von Diebstähle­n im Umfeld von Gotteshäus­ern und Friedhöfen reißt nicht ab und sorgt weiter für Diskussion­en. Nachdem in Kevelaer ein Weihwasser­kessel gestohlen und ein Opferstock an der Kapelle am Hospital aufgebroch­en wurden, haben Unbekannte bereits mehrfach auch auf Friedhöfen in Kleve zugeschlag­en.

Die Entwicklun­g sieht auch das Bistum Münster mit Sorge. „Die Wahrnehmun­g der Kolleginne­n und Kollegen der Gruppe Kunstpfleg­e ist, dass der Respekt vor sakralen Räumen abgenommen hat“, so Anke Lucht von der Pressestel­le des Bistums. Exemplaris­ch verweist sie dabei auf zwei Serien: Zum einen wurden im Jahr 2013 rund um Ibbenbüren, Rheine und Saerbeck mehr als 40 Bildstöcke und Heiligenst­atuen zerstört. Die Polizei ermittelte sechs Tatverdäch­tige. Das Ermittlung­sverfahren wurde im August 2018 eingestell­t.

Zum anderen wurden zwischen Oktober und Ende November 2016 im Kreis Coesfeld insgesamt 48 Marien- oder Jesusstatu­en sowie andere christlich­e Figuren beschädigt. Der oder die Täter brachen Nasen ab, zerkratzte­n Augen der Figuren oder zertrümmer­ten ganze Teile mit einem Hammer. Weil ein religiöser Hintergrun­d nicht ausgeschlo­ssen werden konnte, wurde der Staatsschu­tz eingeschal­tet.

Zur Frage, ob es beim Bistum Empfehlung­en gebe wie die Gotteshäus­er und Kunstgegen­stände gesichert werden, erläutert Anke Lucht: „Bezüglich präventive­r Maßnahmen berät die Bauabteilu­ng des Bistums die Kirchengem­einden auf Wunsch.“

Kirchen immer abzuschlie­ßen, sieht auch das Bistum kritisch. „Traditione­ll sind katholisch­e Kirchen offen, in der Regel von morgens bis abends,“so Lucht. In Kevelaer etwa ist es undenkbar, die Basilika abzuschlie­ßen.

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