Rheinische Post Kleve

Schüler vermitteln Bilder von Auschwitz

- VON ATHENA RIEGEL

KEVELAER Im November waren 25 Schüler und drei Lehrer eines Geschichte-Leistungsk­urses und eines Grundkurse­s des Kevelaerer Kardinal-von-Galen-Gymnasiums in Auschwitz, wo sie das ehemalige Konzentrat­ionslager der Nationalso­zialisten besichtigt­en. Nun haben die jungen Leute einen zweistündi­gen Dokumentat­ionsabend über ihre Erfahrunge­n und die grausamen Ereignisse gestaltete­t, die während des dritten Reichs geschehen sind.

Eine Exkursion nach Auschwitz bietet die Schule jährlich an, die Teilnahme ist freiwillig. Die Jugendlich­en befassten sich mit der Geschichte und bekamen einen kleinen Einblick in die vergangene­n, schrecklic­hen Zeiten. Sie besichtig- ten unter anderem Auschwitz 1 Stammlager, Auschwitz 2 Vernichtun­gslager, Schindlers Fabrik, und hatten ein Zeitzeugen­gespräch mit der Überlebend­en Lidia Maksimovic. Diese war im Alter von drei Jahren im Auschwitz-Vernichtun­gslager. Sie berichtete von ihren traumatisc­hen Erlebnisse­n und davon, wie sich die Folgen bis heute bemerkbar machen. Zudem lernten die Schüler die jüdische Kultur besser kennen, sie besuchten ein traditione­ll jüdisches Restaurant und eine Synagoge.

„Die Fahrt war sehr emotional“, sagt Lukas Teneyken, der den Dokumentat­ionsabend moderierte, den die Schüler anschließe­nd im Laufe von drei Wochen vorbereite­ten. Klavierstü­cke, gespielt von Max Lieberheim, und Geigenspie­l von Clara Brezinka betonten die Ernsthafti­gkeit der Veranstalt­ung. Das traurige Lied „die Moorsoldat­en“, das Häftlinge des Konzentrat­ionslagers Börgermoor geschriebe­n haben, eröffnete den Abend und versetzte die Besucher in bedrückte Stimmung.

Schulleite­r Karl Hagedorn sagte zu Beginn: „Danke, dass ihr euch dieser großen Verantwort­ung gestellt und euch auf diese schwere Fahrt begeben habt.“In einer digitalen Präsentati­on stellte Lukas Teneyken den Ablauf der Fahrt vor, zeigte Bilder und erzählte berührende Geschichte­n. Andere

Matthias Lauks Schüler schilderte­n in Kurzvorträ­gen ihre Eindrücke. Zum Abschluss wurde ein Film, produziert vom Julius Riegel, gezeigt, in dem einige Fahrtteiln­ehmer interviewt wurden.

„Am ergreifend­sten fand ich den See mit der Asche der Ermordeten“, sagte Lehrer Matthias Lauks, der die Exkursion gemeinsam mit seinen Kolleginne­n Steffanie Kröselberg und Judith Verhaag begleitet hatte. Trotz der schrecklic­hen Geschichte­n und den emotionale­n Gesprächen würden die Schüler auch anderen Jugendlich­en zu einem Besuch in einem Konzentrat­ionslager raten.

„Ich würde die Fahrt definitiv weiterempf­ehlen, da ich es wichtig finde, sich mit diesem Thema auseinande­r zu setzen und sich darüber ausführlic­h zu informiere­n“, sagte etwa Jona Krüling.

„Am ergreifend­sten fand ich den See mit der Asche der Ermordeten“

Lehrer

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