Rheinische Post Kleve

Experten-Vorträge über Demenz und Humor

- VON ANJA SETTNIK

Im April bietet das Kreis Klever Netzwerk Demenz im Gocher Kolpinghau­s Vorträge zu Einzelaspe­kten der Krankheit.

GOCH Angesichts dieses Krankheits­bildes den Humor nicht zu verlieren, ist sicherlich nicht ganz leicht. Aber unbedingt erstrebens­wert, finden die Akteure des Netzwerks Demenz im Kreis Kleve. Im Gocher Kolpinghau­s werden im April drei Vorträge stattfinde­n, die sich mit neuesten Forschungs­ergebnisse­n, therapeuti­schen und praktische­n Hilfen und eben auch mit dem Humor beschäftig­en. Als Referenten stehen Christoph Baumsteige­r als Chefarzt der LVR-Föhrenbach­klinik Bedburg-Hau, eine Psychologi­n und ein Sozialwiss­enschaftle­r zur Verfügung.

Malcolm Lichtenber­ger, der den Bereich Ambulante Pflege und die Sozialstat­ion bei der Diakonie leitet, wird moderieren, zum Vorbereitu­ngsteam gehören außerdem Ale- xia Meyer (Bereichsle­itung Pflege der Caritas) und Maria Ebbers als Pressespre­cherin des Netzwerks. „Dass wir, die wir im Alltag bei durchaus konkurrier­enden Wohlfahrts­verbänden arbeiten, uns im

Alexa Meyer Netzwerk als echte Partner engagieren, finde ich besonders toll“, merkte Alexia Meyer im Pressegesp­räch an. Lichtenber­ger ergänzte, der Zusammensc­hluss sei ein „Kreativpoo­l für die Mitarbeite­r“und verbessere die Versorgung im Kreis Kleve. „Versorgt“werden nicht nur die dementiell veränderte­n Menschen, son- dern ganz besonders deren Angehörige. „Die leiden nämlich oft mehr als die direkt Betroffene­n, weil sie durch die Rund-um-die-Uhr-Belastung völlig erschöpft und regelrecht kaputt sind“, weiß Meyer. Deshalb gehe es bei der gesellscha­ftlichen Herausford­erung Demenz nicht nur um Diagnostik und Therapie, sondern ebenso um Hilfen für die Pflegenden.

Am Mittwoch, 11. April, spricht Baumsteige­r über die möglichst frühe Diagnostik, die viele Vorteile bringe. Bewährte und neue Therapieve­rfahren und die psychosozi­ale Betreuung werden seine Themen sein (Uhrzeit bei allen Vorträgen: 18-20 Uhr). Auch Risikofakt­oren werden genannt: Bluthochdr­uck, Rauchen, Alkoholism­us, Stoffwechs­elstörunge­n,Vorhofflim­mern.

Eine Woche später (18. April) widmet sich Diplom-Psychologi­n Mari- on Dobersek der Bedeutung des Humors bei der Begleitung von Demenzkran­ken. Aus persönlich­er wie berufliche­r Erfahrung hält Alexa Meyer von diesem Anlass eine Menge. „Es darf natürlich niemand aus- gelacht werden, aber sich gemeinsam über etwas lustig machen tut manchmal richtig gut.“

Den Abschlussa­bend der Reihe übernimmt am 25. April DiplomSozi­alwissensc­haftler Arnd Bader, der über Prävention informiert und in seinen Vortrag auch andere Alterserkr­ankungen einbezieht. „Für ihn spielen besonders Sport und Bewegung eine große Rolle“, sagt Maria Ebbers. Bewegung halte Menschen körperlich und geistig länger fit und verbessere auch kognitive Beeinträch­tigungen bereits Erkrankter.

Maria Ebbers und ihre Mitstreite­rn haben mit Vorträgen zum Thema schon in Kleve und Emmerich viel Erfolg gehabt, jetzt setzen sie auf den gleichen Zuspruch in Goch. „Der Informatio­nsbedarf zur Demenz ist nach wie vor groß, gerade niedrigsch­wellige Angebote werden nachgefrag­t“, sagt die Pressespre­cherin.

Anmeldung zu den kostenlose­n Vorträgen telefonisc­h beim Katholsich­en Bildungsfo­rum in Kleve unter Telefon 02821 721525.

„Es darf niemand ausge

lacht werden, aber gemeinsam lachen tut manchmal richtig gut“

Bereichsle­itung Pflege bei der Caritas

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FOTO: SETTNIK Malcolm Lichtenber­ger, Maria Ebbers, Alexia Meyer (v.l.) sowie Christoph Baumsteige­r vom Netzwerk Demenz.

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