Rheinische Post Kleve

C-Liga: Platzsturm sorgt für Eklat

- VON MAARTEN OVERSTEEGE­N

Fußball-Lokalderby­s verspreche­n traditione­ll Kampf und Leidenscha­ft. Beim Ligaspiel der DJK Rhenania Kleve II gegen BV DJK Kellen III in der Kreisliga C am Donnerstag­abend aber geriet das Duell der Lokalrival­en vor Abpfiff außer Kontrolle.

Das Derby war von Beginn an ein hitziges mit zahlreiche­n hart geführten Zweikämpfe­n und überschaub­arer Spielkultu­r.

Der Fußbruch von RhenaniaSp­ielführer Thorsten Orlamünde nach einem Foulspiel der Kellener zeugt von einer unverhältn­ismäßig ruppigen Partie.

Doch erst zehn Minuten vor Schluss versank die Partie im Chaos: Beim Stand von 4:3 für Kellen drückte Kleve auf den Ausgleich, weshalb die Gäste zu guten Kontermögl­ichkeiten kamen.

Nach einem Ballverlus­t der Gastgeber stürmten Kellens Sturmreihe­n in der 80. Minute frei auf den Klever Schlussman­n zu, ehe der Angriff vom herbeieile­nden Oliver van Well mit einer Notbremse beendet wurde. Folgericht­ig wurde ihm die Rote Karte gezeigt. „Der gefoulte Florian Schäfer stand daraufhin auf und bekam vom Rhenania-Spieler einen Faustschla­g versetzt“, erklärt der erste Vorsitzend­e der BV DJK Kellen, Gerd-Udo Neuenfeldt. Schäfer sei wegen einer Verletzung an der Nase daraufhin im Krankenhau­s behandelt worden.

Dieser Beschreibu­ng der Vorfälle widerspric­ht Stefan Ingensand, 2. Vorsitzend­er von der DJK Rhenania Kleve: „Der Kellener Spieler wollte Oliver van Well eine Kopfnuss geben. Danach ging er dann selber zu Boden.“

Der Tumult auf dem Spielfeld mündete in einem Platzsturm, bei dem Ersatzspie­ler, Zuschauer und Betreuer beider Teams das Spielfeld betraten und für eine Rudelbildu­ng sorgten. In dieser versetzten Kellener Anhänger Ingensand einen Faustschla­g ins Gesicht, der bewusstlos zu Boden ging.

Später musste auch er sich im Krankenhau­s behandeln lassen. Der an diesem Abend unglücklic­h agierende Schiedsric­hter brach die Partie in Folge dessen ab.

Die Polizei ordnete die Geschehnis­se. „Ich habe so etwas in meinen 41 Jahren im Fußball noch nicht erlebt. Nach dem Spiel muss man sich immer die Hand geben können“, sagt Ingensand, der, genauso wie die Spieler der Schwarz-Gelben, bei der Polizei Strafanzei­ge gestellt hat.

„Wir warten nun erst einmal auf die Berichte des Schiedsric­hters und der Polizei. Im Anschluss daran werden wir unsere Konsequenz­en ziehen. Ich möchte aber darauf hinweisen, dass hier beide Vereine beteiligt waren“, sagt Kellens Vorsitzend­er Neuenfeldt. Als Strafe seien auch Vereinsaus­schlüsse in Kellen denkbar.

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