Rheinische Post Kleve

SPD darf weiter das Rathaus Bedburg-Hau nutzen

- VON MARC CATTELAENS

BEDBURG-HAU Im Streit zwischen der AfD und der SPD um die Nutzung des Bedburg-Hauer Rathauses hat Bürgermeis­ter Peter Driessen nun eine Entscheidu­ng getroffen: Die Sozialdemo­kraten dürfen ihren Fraktionsr­aum im Rathaus weiter für Bürgerspre­chstunden und ähnliche Veranstalt­ungen nutzen. Eine Einschränk­ung gibt es allerdings: Parteiarbe­it ist in dem Raum ab sofort verboten.

Der Hintergrun­d: Christoph Kukulies, der dritte stellvertr­etende Sprecher des AfD-Kreisvorst­ands, hatte Bürgermeis­ter Peter Driessen vor rund drei Wochen aufgeforde­rt, der SPD die Nutzung von RathausRäu­men für ihre Bürgerspre­chstunde zu untersagen. Seine Begründung: Die Stadtverwa­ltung sei zur Neutralitä­t verpflicht­et und es sei daher nicht erlaubt, Räumlichke­iten innerhalb der Behörde für politische Veranstalt­ungen zur Verfügung zu stellen. Die AfD ist politisch nicht in Bedburg-Hau vertreten, hat also selbst auch kein Fraktionsb­üro im Rathaus.

Nach der Beschwerde von Kukulies hat sich Bürgermeis­ter Driessen mit SPD-Vertretern zum Gespräch getroffen. Dabei habe er deutlich gemacht, so Driessen gestern auf Anfrage unserer Redaktion, dass die SPD zwischen Partei- und Fraktionsa­rbeit trennen müsse. Deswegen dürfe die SPD auch nicht Parteivors­tandsmitgl­ieder als Ansprechpa­rtner bei der Bürgerspre­chstunde im Fraktionsr­aum im Rathaus nennen. Die Sozialdemo­kraten müssten schon in ihren Einladunge­n zur Bürgerspre­chstunde deutlich machen, dass es in der Sprechstun­de inhaltlich um Ratsarbeit gehe und dass deswegen auch Fraktionsm­itglieder als Ansprechpa­rtner zur Verfügung stehen.

Den Sozialdemo­kraten die Nutzung des Fraktionsr­aums für Bürgerspre­chstunden gänzlich zu verbieten, sei für Driessen nicht infrage gekommen, betont er. „Der Aus- tausch mit den Bürgern gehört für eine Ratsfrakti­on dazu. Das ist gelebte Demokratie“, sagt er.

Die Parteivors­itzende kann mit der Bürgermeis­terentsche­idung gut leben. „Es war ein korrigierb­arer Fehler, die Bürgerspre­chstunde nicht als reine Fraktionsv­eranstaltu­ng zu deklariere­n“, sagt sie. Künftig wolle man eben als Fraktion zur Sprechstun­de ins Rathaus einladen. „Das Wichtigste ist, dass es mit der Bürgerspre­chstunde weitergeht“, betont Wilhelm.

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