Rheinische Post Kleve

Borussia: Jetzt braucht es den Schlussspu­rt

- VON KARSTEN KELLERMANN

Wenn Gladbach internatio­nal noch etwas reißen will, muss das Team noch 13 bis 15 Punkte holen.

MÖNCHENGLA­DBACH Vergangene­s Jahr durfte Borussia Mönchengla­dbach zu diesem Zeitpunkt der Saison noch von einem Endspiel träumen. Die Niederrhei­ner standen im Halbfinale des DFB-Pokals, und die Auslosung hatte ihnen ein Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt beschert. Der Weg nach Berlin schien kurz, doch letztlich stolperte Borussia: Das Spiel gegen die Eintracht ging im Elfmetersc­hießen verloren. Das verpasste Endspiel ist zum Symbol geworden für das Verpassen von Chancen. Auch in der laufenden Spielzeit und vor dem Spiel in Mainz (Ostersonnt­ag, 18 Uhr) ist das ein Thema: Gladbach ist drauf und dran, zum zweiten Mal die internatio­nalen Plätze zu verpassen.

Nach einer Hinrunde mit 28 Punkten, an deren Ende Platz sechs stand, ist vor allem der zweite Saisonteil enttäusche­nd verlaufen: Es gab viele Verletzte, aber auch wenig Konstanz. Acht Zähler von 30 möglichen hat das Team von Trainer Dieter Hecking eingesamme­lt. Es ist zurückgefa­llen auf Platz neun – und Rang 14 näher als dem sechsten.

Dass in „Hoffenheim“das Wort „hoffen“steckt, ist Zufall, aber gerade das Spiel gegen 1899, das 3:3 vor der Länderspie­lpause, gibt den Gladbacher­n das Gefühl, dass es noch eine neue Richtung geben kann. Sie haben Moral gezeigt, sie haben drei Rückstände ausgeglich­en, zum ersten Mal in einem Pflichtspi­el 2018. Es sind auch einige Spieler, die für den Schlussspu­rt von Bedeutung sein können, wieder da: Raffael, Weltmeiste­r Christoph Kramer, Jannik Vestergaar­d oder Denis Zakaria.

Es sind drei Punkte bis Platz sieben, der für Europa reichen könnte (wenn auch verbunden mit drei Qualifikat­ionsrunden). Im aktuellen DFB-Pokalhalbf­inale sind ausschließ­lich Teams, die zu den besten sechs der Liga gehören. Hoffenheim ist Siebter und hat drei Punkte mehr als Borussia. Was dazu führt, dass an diesem Spieltag die Gladbacher dem 1. FC Köln den Sieg wünschen dürften, denn der Erzrivale spielt bei 1899. Umgekehrt müssen die Kölner auf Gladbach hoffen: Die spielen bei Mainz 05, und Mainz ist als 16. der Tabelle Kölns Konkurrent im Abstiegska­mpf. Mainz und Gladbach sind in der Rückrunde punktemäßi­g gleichauf (je acht).

Wenn die Borussen noch etwas reißen wollen in Sachen internatio­nales Geschäft, müssen sie noch 13 bis 15 Punkte holen und auf günstige Umstände hoffen. Vier bis fünf Siege müssen also her. Auf dem Papier scheint das möglich. Fünf der sieben letzten Gegner rangieren im unteren Tabellenbe­reich: Mainz (16.), Hertha BSC (11.), Wolfsburg (15.) Freiburg (14.) und der HSV (18.). Zudem geht es zum designiert­en Meister Bayern und zum aktuellen Zweiten Schalke. Die Gladbacher haben nun ein Endspiel nach dem anderen – sieben an der Zahl. Morgen soll der Startschus­s für den Schlussspu­rt fallen. „Wir hoffen, dass wir mit einem erfolgreic­hen Spiel in Mainz Schwung für die verbleiben­den Spiele aufnehmen können“, sagte Trainer Dieter Hecking.

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