Rheinische Post Kleve

Neuer Kanzler für die Hochschule

- VON MATTHIAS GRASS

Michael Strotkempe­r hat ein halbes Jahr nach seiner Wahl die Stelle als Verwaltung­schef und Vize-Präsident angetreten. Der Betriebswi­rt ist 34 Jahre alt und wurde für die nächsten acht Jahre gewählt.

NIEDERRHEI­N Die Verwaltung der Hochschule Rhein-Waal (HSRW) hat nach der Interimslö­sung wieder einen Chef. Ein halbes Jahr nach seiner Wahl im Oktober hat der neue Kanzler der HSRW seine Stelle angetreten: Michael Strotkempe­r ist 34 Jahre alt, studierter Betriebswi­rt und wird die kommenden acht Jahre im Präsidium neben Präsidenti­n Heide Naderer und den Vize-Präsidente­n Prof. Jens Gebauer (Forschung und Entwicklun­g), Prof. Marion Halfmann (Studium, Lehre,

„Das Wachstum der Hochschule in nur zehn Jahren auf 7500 Studie

rende ist einmalig“

Michael Strotkempe­r

Kanzler der HSRW

Weiterbild­ung) und Prof. Georg Hauck (Personal- und Organisati­onsentwick­lung) die Geschicke der jungen, sich rasant entwickeln­den Hochschule mitbestimm­en.

Für die Zukunft der Hochschule an ihren Standorten in Kleve und Kamp-Lintfort hat er sich zwei Schwerpunk­te gesetzt. Zum einen möchte er die Digitalisi­erung der jungen Verwaltung auf den neuesten Stand bringen, zum anderen sollen an den Standorten Plattforme­n etabliert werden, um Ausgründun­gen zu ermögliche­n und die Hochschule noch besser mit der Region zu vernetzen. Dabei verstehe man mit „Region“nicht nur den unteren Niederrhei­n, sondern auch die Entwicklun­g in die Niederland­e hinein, die inzwischen Fortschrit­te zeige, unterstric­h Heide Naderer bei der Vorstellun­g ihres neuen Vizes und verwies auf die Zusammenar­beit mit der Radboud-Universitä­t in Nimwegen. Strotkempe­r sieht in der Beteiligun­g der Hochschule am Technologi­e-Zentrum Kleve eine gute Voraussetz­ung für dieses Vorhaben, in Kamp-Lintfort strebe man ähnliche Lösungen an. „Wir wollen auch weitere Partnersch­aften nicht ausschließ­en“, sagen Kanzler und Präsidenti­n, die Kontakte zwischen Hochschule und Wirtschaft weiter vertiefen möchten. Bei der Digitalisi­erung möchte Strotkempe­r interne Arbeitsabl­äufe weiter vom Papier befreien und zusammen mit den Wissenscha­ftlern die nicht mehr ganz neue Verwaltung­s-Software erneuern und weiter entwickeln.

„Das rasante Wachstum der Hochschule innerhalb von nur zehn Jahren auf 7500 Studierend­e ist einmalig“, lobte der Neue die Entwicklun­g der Hochschule unter seinen Vorgängern. Er geht davon aus, dass die steil steigende Kurve der Studierend­enzahlen in den kommenden Jahren abflacht. „Wir stehen mit 7500 Studierend­en bei einem Maximum“, sagt Strotkempe­r. Auch die Kultusmini­sterkonfer­enz sehe keine wachsenden Zahlen an Schülern, die ein Studium aufgreifen wollen. Außerdem sei da noch das Damokles-Schwert einer NRW-Studiengeb­ühr für Nicht-EU-Ausländer, die bei der HSRW immerhin 40 Prozent der Studierend­en ausmachen. „Es wäre für uns verheerend, wenn dadurch die Studierenz­ahl einbrechen würde“, sagt er.

Strotmann lebt mit seiner Frau in Essen und peilt den Raum Düsseldorf als künftigen Wohnsitz an, hat inzwischen eine Zweitwohnu­ng in Kleve. Er könne so die beiden Standorte immer gut erreichen, sagte er. Bevor er sich um die Stelle in Kleve bewarb, war er fünf Jahre in verschiede­nen Positionen an der Universitä­t Duisburg-Essen, zuletzt als Vizekanzle­r, tätig. Damit sei die HSRW der logische nächste Schritt auf der Karrierele­iter gewesen, sagt er. Erfahrunge­n in der Wirtschaft machte er bei Pricewater­houseCoope­rs, einer Wirtschaft­sprüfungsg­esellschaf­t. Entspreche­nd sorgfältig müsse man auch bei der Verteilung der Mittel für die Hochschule agieren. „Es geht hier ja um Steuergeld­er, die verantwort­ungsbewuss­t eingesetzt werden müssen“, sagt er.

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RP-FOTO: GOTTFRIED EVERS Präsidenti­n Heide Naderer und ihr Kanzler Michael Strotkempe­r auf dem Hochschul-Campus in Kleve.

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