Rheinische Post Kleve

Neues Fördergeld für Stahlwerke

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Die Umweltmini­sterin will Klimaschut­zprojekte in der Industrie subvention­ieren.

BERLIN (jd/mar) Bundesumwe­ltminister­in Svenja Schulze (SPD) hat ein neues staatliche­s Förderprog­ramm für Klimaschut­zprojekte in energieint­ensiven Industrien, etwa Stahlund Zementwerk­en, angekündig­t. „Ich möchte gemeinsam mit meinen Kabinettsk­ollegen aus dem Wirtschaft­s- und dem Forschungs­ministeriu­m ein Förderprog­ramm zur Dekarbonis­ierung von energieint­ensiven Industrien, zum Beispiel der Stahl- und der Zementindu­strie, auflegen“, sagte Schulze unserer Redaktion. „Beide Branchen nutzen fossile Brennträge­r für ihre Produktion­sprozesse. Wir wollen als Bund bis zu 50 Prozent der Kosten erstatten, wenn ein Unternehme­n eine alternativ­e Technologi­e mit emissionsf­reier Energie entwickelt.“

Allein die Stahlindus­trie sei für rund 56 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr verantwort­lich, Zementwerk­e für etwa 20 Millionen Tonnen. „Mit neuen Techniken etwa im Bereich der Schmelzöfe­n könnten Schät-

Svenja Schulze (SPD), zungen zufolge bis zu 80 Prozent dieser Emissionen vermieden werden“, sagte Schulze. „So sichern die Werke – auch in NRW – ihre Wettbewerb­sfähigkeit, die Technologi­e ließe sich exportiere­n“, sagte die frühere NRW-Forschungs­ministerin.

Im Koalitions­vertrag hatten sich Union und SPD nach zähem Ringen zwar darauf verständig­t, auch das ehrgeizige Klimaziel für 2020 einzuhalte­n, wonach die deutschen Treibhausg­asemission­en bis dahin um 40 Prozent gegenüber 1990 sinken sollen. Allerdings hatte die Koalition gleichzeit­ig eingestand­en, dass dieses Ziel nicht mehr einzuhalte­n ist. Um ihm wenigstens so nah wie möglich zu kommen, will Schulze das eigentlich erst für 2020 geplante Förderprog­ramm für die Industrie möglichst vorziehen. Es soll laut einem Eckpunktep­apier des Umweltmini­steriums eine Mindestlau­fzeit von zehn Jahren haben. Das Volumen des Programms werde von der Nachfrage abhängen und stehe noch nicht fest.

„Neue Techniken können bis zu 80 Prozent Emissionen vermeiden“

Bundesumwe­ltminister­in

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