Rheinische Post Kleve

In NRW studieren besonders viele Menschen ohne Abitur

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GÜTERSLOH (dpa) In NRW entscheide­n sich besonders viele Menschen ohne Abitur für ein Studium. Mit mehr als 21.000 nordrhein-westfälisc­hen Studierend­en ohne allgemeine Hochschulr­eife oder Fachhochsc­hulreife lag ihr Anteil 2016 bei 4,2 Prozent an der gesamten Studierend­enschaft und damit höher als in allen anderen Flächenlän­dern. Das geht aus einer gestern veröffentl­ichten Erhebung des CHE Centrums für Hochschule­ntwicklung in Gütersloh hervor. Nur Hamburg zieht mit einer Quote von 4,6 Prozent anteilig mehr Menschen ohne Abitur an die Hochschule­n. Bundesweit liegt der Anteil der Studierend­en ohne Abitur bei zwei Prozent.

Auch die Zahl der Absolvente­n steigt und hat sich in NRW seit 2011 mehr als verdreifac­ht: Beendeten damals 611 Studierend­e ohne Abitur ihr Studium erfolgreic­h, erhiel- ten fünf Jahre später mehr als 2000 von ihnen einen Abschluss.

Wie die Experten des CHE hervorhebe­n, liegen in NRW alle vier Hochschule­n mit der höchsten Anziehungs­kraft auf Studienint­eressierte ohne Abitur: Mit rund 1600 Erstsemest­ern ohne Abi führt die Fernuniver­sität Hagen das Ranking an, gefolgt von der FOM Hochschule für Ökonomie und Management in Essen (1100 Studienanf­änger), der Internatio­nalen Hochschule Bad Honnef (550) und der Fachhochsc­hule Südwestfal­en (500).

Die Möglichkei­t über den sogenannte­n dritten Bildungswe­g, sich auch über Berufsprax­is für ein Studium zu qualifizie­ren, gibt es deutschlan­dweit seit fast zehn Jahren. So kann etwa die Note der Meister- oder Fachwirtpr­üfung die Abitur-Note bei der Bewerbung um einen Studienpla­tz ersetzen.

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