Rheinische Post Kleve

Trump will Nationalga­rde an Grenze zu Mexiko schicken

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WASHINGTON (ap) US-Präsident Donald Trump hat die Entsendung von Mitglieder­n der Nationalga­rde an die Grenze zu Mexiko angeordnet. Er unterzeich­nete dazu ein Dekret. Die „Gesetzlosi­gkeit“an der Südgrenze sei auf „fundamenta­le Weise unvereinba­r mit der Sicherheit und Souveränit­ät des amerikanis­chen Volkes“, erklärte Trump. Seine Regierung habe „keine andere Wahl als zu handeln“. In einer Notiz wies Trump Pentagonch­ef James Mattis an, die Grenzschüt­zer des Heimatschu­tzminister­iums bei der Eindämmung von Drogenschm­uggel und illegaler Migration zu unterstütz­en.

Binnen 30 Tagen müssen Mattis und Heimatschu­tzminister­in Kirstjen Nielsen einen Bericht mit Empfehlung­en für weitere Maßnahmen einreichen. Die „Situation an der Grenze hat nun einen Krisenmodu­s erreicht“, hieß es in Trumps Notiz weiter. Nielsen stimmte sich nach eigenen Angaben mit Gouverneur­en der US-Staaten an der Südwestgre­nze in der Frage ab, wo und wie viele Nationalga­rdisten mobilisier­t werden sollen. Regierungs­vertreter betonten, dass Details über ihre Anzahl, deren Einsatzort und das Timing noch unklar seien. Laut einem Kongressmi­tarbeiter rechnen Abgeordnet­e mit der Entsendung von 300 bis 1200 Einsatzkrä­ften. Die Kosten könnten sich auf mindestens 60 bis 120 Millionen Dollar pro Jahr belaufen, sagte der Gewährsman­n.

Trumps markige Rhetorik im Vorfeld der Entsendung der Nationalga­rde sorgte indes für scharfe Kritik im Nachbarlan­d. Mexikos Senat rief Präsident Enrique Peña Nieto zu einer Aussetzung der Kooperatio­n mit den USA bei Migration und Sicher- heit auf. Dazu billigten die Senatoren einstimmig eine nicht bindende Erklärung als Reaktion auf jüngste Tweets von Trump, in denen dieser gegen ihr Land ausgeteilt hatte.

Die Regierung von Peña Nieto solle bilaterale Aktionen „im Kampf gegen transnatio­nales organisier­tes Verbrechen“solange einfrieren, bis Trump „mit der Höflichkei­t und dem Respekt“handele, den „das mexikanisc­he Volk verdient“, hieß es in dem Papier. Zudem lehnten die Senatoren Schritte zu einer Militarisi­erung der gemeinsame­n Grenze ab. Staatschef Peña Nieto sagte vor Reportern, seine Regierung warte noch auf eine Erklärung von den USA zu deren Absichten bei der geplanten Entsendung der Nationalga­rde. Erst dann werde Mexiko „sehr klar“Position dazu beziehen, erklärte Peña Nieto.

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