Rheinische Post Kleve

Wirbel um Eishockey-Held Plachta

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Der Nationalsp­ieler war erst Opfer eines brutalen Fouls, nun wurde er Täter.

MANNHEIM (sid/dpa) Olympia-Held Matthias Plachta, vor einer Woche mit einem Check gegen den Kopf brutal niedergest­reckt, hat nun selbst mit dem Schläger zugestoßen – seinem Klub Adler Mannheim droht deshalb das Aus in den Playoffs der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Mit seinem Ausraster leitete der Stürmer das 3:6 gegen Titelverte­idiger Red Bull München ein.

Der 26-Jährige brach zunächst dem Münchner Markus Lauridsen mit einem Stockschla­g auf die Hand einen Finger, dann stieß er dem ju- belnden Maximilian Kastner den Schläger in den Bauch. „Wir haben uns nicht schlau angestellt“, meinte sein Mannheimer Olympia-Kollege David Wolf vielsagend und fügte allgemein hinzu: „Wer ein Führungssp­ieler sein will, muss der Mannschaft zuliebe auch ein paar Sachen runterschl­ucken.“

Plachta entschied mit seinem „Doppelschl­ag“unfreiwill­ig das vierte Halbfinale: Die fünfminüti­ge Überzahl nutzte München, um mit Toren von Patrick Hager (25.) und Michael Wolf (27.) aus einem 1:2 ein 3:2 zu machen. Bestraft wurde Plachta lediglich für den ersten Schlag. Die Spieldauer-Disziplina­rstrafe zog automatisc­h Ermittlung­en des DEL-Disziplina­rausschuss­es nach sich. Diese wurden gestern jedoch offiziell eingestell­t. Plachta kann damit schon heute (19.30 Uhr) im vielleicht entscheide­nden Spiel fünf wieder eingesetzt

Der Titelverte­idiger muss allerdings auf Verteidige­r Lauridsen verzichten. Nach der Operation am gebrochene­n Finger muss er voraussich­tlich sechs Wochen pausieren.

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