Kirmes bleibt auf dem Markt – vorerst
Von der Idee, den „Rummel“in den Stadtpark zu verlagern, halten Aussteller nichts. Bürgerschützen zurückhaltend.
KALKAR So richtig attraktiv ist die Kalkarer Kirmes in den Augen von Bürgern und Ausflüglern wohl eher nicht. Seit Jahren gibt der „Rummel“ein eher müdes Bild. Die wenigen Buden und Fahreschäfte vermögen nicht allzu viele Gäste anzuziehen. Allenfalls kleinere Kinder ziehen ihre Eltern dort hin, der eine
„Ich komme immer noch gerne
nach Kalkar“
Tino Reminder
Schausteller
oder andere trinkt ein FeierabendBier, und natürlich wird es im Zelt nett. Aber unterm Strich scheint die Kirmes (nicht nur in Kalkar) ihre größte Zeit hinter sich zu haben. Um größeren Fahrgeschäften den benötigten Platz zu bieten und vielleicht auch, um das problematische Pflaster auf dem Marktplatz zu schonen, erwog die Stadtverwaltung eine Verlegung in den Park. Aber darauf wollen sich die Schausteller keinesfalls einlassen.
„Eindeutig wurde uns gesagt, ,wenn ihr den Kirmesplatz verlegt, dann kommen wir nicht mehr’“, berichtete Kulturamtschef Harald Münzner im jüngsten Ausschuss für Kultur und Tourismus. Sowohl in Einzel-, als auch in Gruppengesprächen habe man versucht, ein Umdenken anzuregen, aber vergebens. „Letztendlich lief es darauf hinaus, dass wir die Sommerkirmes in diesem Jahr noch einmal auf dem historischen Marktplatz stattfinden lassen und versuchen wollen, ein oder zwei attraktivere Fahrgeschäfte zu gewinnen. Wie es mittelfristig weitergeht, wird nicht zuletzt davon abhängen, ob wir Mittel aus dem integrierten Handlungskonzept bekommen“, ergänzte Münzner. Wenn nämlich eine Menge Geld (von rund einer Million Euro wird gesprochen) in eine Umgestaltung des Marktplatzes gesteckt wird, „werden wir noch mal sehr intensiv sprechen müssen.“Womit vermutlich gemeint ist, dass der Platz danach nicht mehr unter schweren Fahrzeugen und Geräten leiden soll.
Tino Reminder ist Schausteller aus Duisburg. Zur Kalkarer Sommerkirmes kommt er, seit er denken kann; „bestimmt schon 50 Jahre lang“. Was nicht bedeutet, dass der Mann uralt wäre – „ich reiste ja schon mit meinen Eltern. Das Fahrgeschäft wurde mal gewechselt, jetzt ist es seit langem ein ,Musikexpress’. Ich komme immer gerne nach Kalkar und hoffe, dass es da weitergeht.“Eine Umsiedlung in den Park komme schon deshalb nicht infrage, weil die Wiese zu weich sei. „Da kann man mit schweren Fahrzeugen nicht drauf.“Außerdem gehöre eine Kirmes einfach ins Zentrum. Klar habe es für die Branche schon bessere Zeiten gegeben, aber noch lohne es sich für ihn, nach Kalkar zu fahren. Auch die Kollegen, die mit Autoscooter, KinderFlieger und Randgeschäften wie Imbiss, Los- oder Schießbude dabei sind, halten Kalkar die Treue.
Marco Janßen, der Vorsitzende der Bürgerschützen, möchte vorerst (weil das so vereinbart sei) seine Meinung zum Thema nicht kundtun. Er freut sich jedenfalls auf das Schützenfest Ende Juli und das Festzelt auf dem Kirmesplatz.