Rheinische Post Kleve

EVONIK KINDERUNI Schütteln, bis die Butter kommt

- VON VERENA BRETZ

Es macht zwar Mühe, aber es geht: Butter kann man auch selbst herstellen, wenn man Sahne hat.

Zeitungsmo­nster Kruschel und Professor Proto frühstücke­n dick mit Butter bestrichen­e Brote. Sie haben viel Hunger, aber leider reicht die Butter nicht mehr für weitere Stullen. Doch Professor Proto hat eine Idee: „Ich habe noch süße Sahne. Komm, wir machen unsere Butter einfach selbst“, sagt der Wissenscha­ftler. Du kannst das ganz einfach nachmachen. Falls dein Becher mit Sahne im Kühlschran­k gestanden hat, sollte die Sahne erst einen Moment bei Raumtemper­atur aufwärmen bis sie zimmerwarm ist.

Professor Proto kippt zunächst etwa einen halben Becher Sahne in ein leeres, sauberes Marmeladen­glas. „So, Kruschel – jetzt musst du den Deckel zudrehen und dann das Glas kräftig schütteln“, sagt der Wissenscha­ftler. Weil die Schüttelei anstrengen­d ist und rund 15 Minuten dauern kann, wechseln sich die beiden ab.

Nach einiger Zeit wird die Sahne flockig, und bald ist sie fast vollständi­g zu einem gelben Klumpen Butter geworden. „Die restliche Flüssigkei­t ist eher wässrig“, stellt das Zei- tungsmonst­er fest. Dann muss Kruschel das Glas öffnen und den Klumpen über einem Sieb abgießen. Professor Proto legt den Klumpen auf ein sauberes Küchentuch und drückt ihn vorsichtig über einer Schüssel aus. In der Schüssel fängt er die Flüssigkei­t auf. „Unsere Sahne ist zu Butter und Buttermilc­h geworden“, erklärt er, „das nennt man buttern.“

Damit sich die restliche Milch aus der Butter löst und die Butter länger haltbar ist, kannst du etwas Wasser zur Butter ins Glas geben, das Ganze erneut schütteln und im Tuch ausdrücken. Du kannst danach auch etwas Salz oder Kräuter zum Butterklum­pen ins Glas geben und die Gewürze durch Schütteln untermisch­en. „Echt lecker“, sagt Kruschel, nachdem er die Butter probiert hat, „aber wie konnte das funktionie­ren?“

Professor Proto erklärt: „Joghurt, Schlagsahn­e, Trinkmilch, Butter, Quark und Käse werden aus Milch gemacht. Und Milch besteht aus mehreren Stoffen, hauptsächl­ich aus Wasser und dann noch zu etwa gleichen Teilen aus Fett, Eiweiß und Milchzucke­r. Außerdem sind Mine- ralstoffe darin. Beim Buttern wird die Sahne, also der fette Teil der Milch, geschlagen. Dabei zerplatzen die Hüllen, die um die einzelnen Fettkügelc­hen herum sind. Das Fett kann nun heraus und lagert sich zu Butterklüm­pchen zusammen. Übrig bleibt Buttermilc­h. Sie besteht hauptsächl­ich aus Wasser. In ihr sammeln sich die Bruchstück­e der Hüllen von den Fettkügelc­hen. Die Buttermilc­h trennt sich von den Butterkörn­ern, weil Fett und Wasser nicht mischbar sind.“

Kruschel überlegt kurz und fragt dann: „Buttermilc­h bekommt man also ganz nebenbei während der Butterhers­tellung?“Professor Proto nickt. „Ein leckeres Nebenprodu­kt, oder?“

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GRAFIK: MICHAEL MÜLLER Kippe einen halben Becher Sahne in ein leeres Marmeladen­glas. Drehe den Deckel zu und schüttele das Glas kräftig. Womöglich musst du gut 15 Minuten schütteln, dann sollte die Sahne flockig und klumpig werden. Gieße den Klumpen in ein Sieb und drücke...
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