Rheinische Post Kleve

Kippa-Aktionen als Zeichen gegen Antisemiti­smus

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BERLIN/ERFURT (epd) Nach dem Angriff auf zwei Kippa tragende Männer in Berlin werden in mehreren Städten Solidaritä­tsaktionen für jüdische Mitbürger vorbereite­t. Auschwitz-Überlebend­e unterstütz­en die für Mittwoch geplante Demonstrat­ion „Berlin trägt Kippa“. Auch Thüringen will sich unter der Überschrif­t „Thüringen trägt Kippa“anschließe­n. Der Stadtkämme­rer von Frankfurt am Main, Uwe Becker (CDU), warb dafür, am 14. Mai unter dem Motto „Zeig’ Gesicht und Kippa“einen ganzen Tag lang eine Kippa zu tragen. Am 14. Mai 1948 wurde Israel gegründet.

Die evangelisc­he Theologin Margot Käßmann warb dafür, in Schulen die Religionsf­reiheit zum Thema einer ganzen Woche zu machen. Alle Jungen und Mädchen sollten nacheinan- der an je einem Tag eine Kippa, ein Kreuz und ein Kopftuch tragen, schrieb die ehemalige Ratsvorsit­zende und Reformatio­nsbotschaf­terin der Evangelisc­hen Kirche in Deutschlan­d (EKD) in einer Kolumne für die „Bild am Sonntag“. Dazu gehöre auch die Freiheit, ohne Religion zu leben.

Anlass der Solidaritä­tsaktionen ist der gewalttäti­ge Übergriff auf zwei Kippa tragende Männer am vergangene­n Dienstagab­end in BerlinPren­zlauer Berg. Ein Arabisch sprechende­r Mann hatte sie wegen ihrer jüdischen Kopfbedeck­ung mit einem Gürtel angegriffe­n. Gegen den mutmaßlich­en Täter wurde inzwischen Haftbefehl erlassen. Laut Polizei handelt es sich um einen 19-jährigen Palästinen­ser aus Syrien.

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