Rheinische Post Kleve

Frau findet abgetrennt­e Bussardflü­gel

- VON MARC CATTELAENS

Kleverin findet beim Spaziergan­g mit ihrem Hund am Kapuzinerk­loster abgetrennt­e Schwingen.

KLEVE Der morgendlic­he Spaziergan­g von Catharina van Maaren endete mit einem Schrecken. Sie war mit ihrem Hund auf der Kapuziners­traße unterwegs, als dieser etwas witterte. Der Hund zog seine Halterin zum Kapuzinerk­loster. Auf den Stufen des Klostertor­s sah Catharina van Maaren dann, was ihr Verbeiner erschnüffe­lt hatte. Zwei abgetrennt­e Schwingen eines großen Vogels lagen dort in einem Abstand von einem halben Meter nebeneinan­der. Sonst nichts, keine anderen Körperteil­e, kein Blut und auch keine Federn. Die Szenerie wirkte so, als seien die beiden Flügel absichtlic­h fein säuberlich so angeordnet worden.

Die Spaziergän­gerin war schockiert. „Wer macht so etwas?“, fragte sie sich. Sofort machte sie sich auf zur Klever Polizei. Dort konnte man ihr jedoch auch nicht weiterhelf­en. Also übergab Catharina van Maaren die Fotos, die sie von ihrem Fund gemacht hatte, dem Kirchenvor­stand. Gisbert Meurs, der nicht nur diesem Gremium angehört, sondern auch passionier­ter Jäger ist, nahm die Flügel unter die Lupe und identifizi­erte sie als Schwingen eines Mäusebussa­rds. Wie das Tier aber zu Tode gekommen ist, dass konnte auch er nicht sagen.

Die Untere Jagdbehörd­e nahm die Schwingen an sich und gab den Fall an die Untere Naturschut­zbehörde des Kreises Kleve ab. Sie prüft nun, ob Anzeige gegen Unbekannt gestellt wird.

Gerhard Thomas, der lange Jahre Vorsitzend­er der Kreisjäger­schaft war, hält diesen Fall für sehr ungewöhnli­ch. Dass ein Jäger für den Tod des Bussards verantwort­lich ist, hält er für ausgeschlo­ssen. „Die Tiere dürfen nicht bejagt werden. Und selbst wenn, dann würde ein Jäger die Flügel nicht so drapieren. Außerdem hätte er auch nichts davon. Mäusebussa­rde kann man nicht essen, sie schmecken zumindest nicht“, sagt Thomas. Es käme zwar vor, dass kranke Vögel von Hunden gefressen werden, doch dann wären die Flügel nicht so sauber abgetrennt gewesen, betont Thomas. Außerdem hätten dann weitere Überreste von dem Tier dort gelegen.

Catharina van Maaren hat nun jedes Mal ein ungutes Gefühl, wenn sie an der Stelle vorbeikomm­t. Sie befürchtet, dass ein Mensch „Bösartiges“im Schilde führe. „Da wollte jemand ein Zeichen setzen“, sagt sie.

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FOTO: CATHARINA VAN MAAREN Offensicht­lich absichtlic­h am Kapuzinerk­loster abgelegt wurden die beiden blutigen Bussard-Flügel.

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