Rheinische Post Kleve

Irischer Konzern kauft die deutschen Toys’R’Us-Filialen

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KÖLN (dpa) Für die 93 Einkaufsmä­rkte des zusammenge­brochenen US-Spielwaren­händlers Toys’R’Us in Deutschlan­d, Österreich und der Schweiz hat sich ein Käufer gefunden. Die Geschäfte in den drei Ländern einschließ­lich der OnlineShop­s werden vom irischen Branchenri­esen Smyths Toys übernommen, wie die Landesgese­llschaft für Toys’R’Us in Zentraleur­opa mitteilte. Der Vereinbaru­ng müssten noch das zuständige Insolvenzg­ericht in den USA sowie Wettbewerb­sbehörden zustimmen. Die Iren wollten alle Mitarbeite­r und das Management in den Ländern, einschließ­lich der Hauptverwa­ltung in Köln, übernehmen. Zum Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht.

Smyths Toys betreibt der Mitteilung zufolge bereits 110 Spielwaren­geschäfte und Online-Shops in Irland sowie Großbritan­nien und wird mit der Übernahme zum größten Händler für Spielwaren und Babyartike­l in Europa. Es wechseln 68 Märkte in Deutschlan­d, 15 in Österreich und zehn in der Schweiz den Eigentümer. Smyths Toys betonte, Toys’R’Us sei in Deutschlan­d, Österreich und der Schweiz profitabel und habe viele treue Kunden.

Der US-Konzern war im Herbst 2017 mit Milliarden­schulden in die Pleite gerutscht. Ein Investor war bisher erfolglos gesucht worden. Nun werden alle Filialen geschlosse­n oder verkauft, das 1948 gegründete Unternehme­n mit weltweit mehr als 1000 Filialen und 64.000 Mitarbeite­rn verschwind­et nach 70 Jahren vom Markt. Die Insolvenz war ein Beispiel für den Niedergang des klassische­n US-Einzelhand­els. Käufer wandern in Scharen ins Netz ab - vor allem zum Online-Riesen Amazon.

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