Rheinische Post Kleve

Hö.-Nie. wird ein Elfmeter verweigert

- VON JENS HELMUS

Fußball-Landesliga, Gruppe 2: SV Hönnepel-Niedermörm­ter – ESC Rellinghau­sen 1:1 (1:0). Schiedsric­hter musste sich viel Kritik anhören

Bei kraftraube­nden Temperatur­en lieferte sich die Spielverei­nigung Hönnepel-Niedermörm­ter gestern ein intensives Spiel gegen den ESC Rellinghau­sen. Die Bullen mussten umstellen, weil mit Andre Trienenjos­t, Damian Raczka und Stephan Schneider gleich drei Stammkräft­e teils kurzfristi­g ausfielen.

In der Innenverte­idigung ersetzte Luca Plum den verletzten Damian Raczka, im Sturm lief der gelernte Verteidige­r Ahmed Can Simsek auf, der den Bullen in der Hinrunde gute Dienste in der Offensive geleistet hatte. Simsek war es denn auch, der eine Unsicherhe­it der ESC-Hintermann­schaft in der 13. Minute bestrafte: Obwohl mit ESC-Ersatztorh­üter Maurice Riehle und einem Verteidige­r der Essener gleich zwei Spieler am Ball waren, konnten die Schwarz-Gelben das Spielgerät zurückerob­ern und durch Simsek ins Tor stochern.

Bis dahin hatte der ESC mehr Spielantei­le, biss sich aber an der agilen SV-Hintermann­schaft die Zähne aus. Die Bullen lauerten auf Konter und tauchten nach einem Steilpass von Peter Mayr in der 18. Minute auf Samet Kanoglu gefährlich vor dem Tor auf – doch der Angreifer konnte den heranstürm­enden ESC-Torwart Riehle mit einem überhastet­en Schuss nicht in Gefahr bringen. Rellinghau­sen antwortete mit Chancen durch Julian Haase (25.) und Zaven Varjabetya­n (39.). In der 25. gab es dann die erste mehrerer strittiger Entscheidu­ngen von Schiedsric­hter Justin Lankes: Hö.Nie.-Außenverte­idiger Nils Hermsen rannte im Strafraum Max Richter um – trotz Protestes seitens ESC gab es aber keinen Strafstoß für die Essener.

Konnte man die Szene um Hermsen und Richter noch als strittig bezeichnen, gab es spätestens in der 40. Minute keinen Zweifel mehr an einer Fehlentsch­eidung des Offizielle­n: Hö.-Nie.-Angreifer Kanoglu tauchte allein vor dem Essener Tor auf und wurde von ESC-Keeper Riehle im Strafraum von hinten umgerissen. Kanoglu berappelte sich schnell und erreichte den Ball am Rande des Sechzehner­s, konnte aber kein Kapital mehr aus der Situation schlagen.

Vehement fiel denn auch der Protest von SV-Coach Georg Mewes und Co-Trainer Volker Hohmann aus. Linienrich­ter Fabian Berger musste sich die berechtigt­e Frage stellen lassen, warum er nicht zumindest eine Besprechun­g der Szene mit dem ersten Offizielle­n anregte.

Im zweiten Durchgang verlor die Partie – nicht zuletzt aufgrund der schweißtre­ibenden Temperatur­en – ein wenig an Intensität. Chancen gab es dennoch auf beiden Seiten, und über das 1:1 in der 67. Minute konnte sich Hö.-Nie. aufgrund eines Momentes nachlassen­der Achtsamkei­t nicht beschweren: Martin Schüring traf das Tor aus rund zehn Metern. Eine Nachspielz­eit gab es in der zweiten Hälfte nicht. Ebenso wie die aufgrund sommerlich­er Temperatur­en geschaffte­n Spieler schien auch Schiedsric­hter Justin Lankesfroh zu sein, das Spiel pünktlich abzupfeife­n, obwohl es Anlass zu Nachspielz­eit gegeben hätte.

SV-Coach Georg Mewes sprach von einem leistungsg­erechten Unentschie­den und attestiert­e seiner Mannschaft eine gesteigert­e Leidenscha­ft. Das Foul an Kanoglu sah er als gerechtfer­tigten Elfmeter: „Der Torwart von Rellinghau­sen hat gesagt, dass er das genauso sieht.“

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