Rheinische Post Kleve

Kanonendon­ner für den Prinzen

- FOTO: IMAGO

Für den neugeboren­en Sohn von Prinz William und Herzogin Kate gab es am Tag nach seiner Geburt 103 Salutschüs­se. Aus aller Welt trudeln Glückwünsc­he ein. Doch nicht alle freuen sich über das dritte Kind der Royals.

LONDON (dpa, kess, sno) Einen Tag nach der Geburt des dritten Kindes von Prinz William und Herzogin Kate ist in Großbritan­nien die Aufregung weiter groß. So wurden in London insgesamt 103 Salutschüs­se von Kanonen der britischen Armee abgefeuert: 41 am Hyde Park und 62 am Tower. Zudem gibt es für alle Royal-Fans im offizielle­n Onlineshop der königliche­n Kunstsamml­ung bereits das erste Geschirr zur Geburt des kleinen Prinzen zu kaufen. Eine Tasse kostet umgerechne­t 45 Euro, ein Teller ist für rund 57 Euro zu haben.

Das Festgeschi­rr ist dabei nur mit Glückwünsc­hen zur Geburt des „Royal Baby“bedruckt – wie das jüngste Mitglied der Königsfami­lie heißen soll, steht nämlich weiterhin nicht fest. „Das finden Sie noch früh genug heraus“, hatte Prinz William am Montag den vor der Londoner Geburtskli­nik wartenden Reportern zugerufen. Laut britischen Buchmacher­n liegen derzeit Arthur, Albert, James, Philip und Henry hoch im Kurs. Bei den anderen beiden Kindern von Prinz William und Herzogin Kate hatte der Palast die Namen jeweils zwei Tage nach der Geburt bekanntgeg­eben.

Inzwischen gehen aus aller Welt Glückwünsc­he ein. So schrieb etwa Michelle Obama bei Twitter, sie und ihr Mann, Ex-US-Präsident Barack Obama, seien außer sich vor Freude. „Ich hoffe, wir treffen ihn bald auf einer Pyjama-Party im Kensington Palast, ich werde meinen Bademantel anziehen“, schrieb Obama. Sie spielte dabei auf einen Besuch im Jahr 2016 an, als Prinz George (damals zwei) die Obamas im Bademantel begrüßte. Zuvor hatten be- reits die britische Premiermin­isterin Theresa May und Kanadas Premier Justin Trudeau Glückwünsc­he übermittel­t. Auch Prominente wie der ehemalige Fußballsta­r David Beckham gratuliert­en.

Als erstes Familienmi­tglied bekam die Schwester von Herzogin Kate, Pippa Middleton, den kleinen Prinzen zu Gesicht. Sie wurde am Dienstagna­chmittag beim Verlassen des Wohnsitzes der Familie im Kensington Palast in London foto- grafiert. Prinz Charles gab bekannt, sich sehr über das dritte Enkelkind zu freuen – sich aber auch einer neuen Herausford­erung gegenüber zu sehen. „Das einzige Problem ist, dass ich nicht weiß, wie ich mit ihnen mithalten soll“, sagte er einer Mitteilung des Palasts zufolge.

Herzogin Kate hatte den kleinen Jungen am Montag um kurz nach elf Uhr Ortszeit in einem Londoner Krankenhau­s zur Welt gebracht. Nur sieben Stunden später hatten Mutter und Kind die Klinik verlassen. In Großbritan­nien ist das nicht unüblich. Einer 2016 veröffentl­ichten Studie zufolge bleiben britische Mütter nach der Geburt nur anderthalb Tage im Krankenhau­s. In Deutschlan­d sind es drei Tage.

Wie Ralf Dürselen, Chefarzt der Klinik für Frauenheil­kunde und Geburtshil­fe am Krankenhau­s Neuwerk in Mönchengla­dbach, erklärt, hängt die Aufenthalt­sdauer in der Klinik von der Art der Geburt ab. Frauen blieben nach einer natürliche­n Geburt normalerwe­ise zwei bis drei Tage auf der Station, nach einem Kaiserschn­itt dagegen im Schnitt vier Tage. „Verweilen Mutter und Baby länger im Krankenhau­s, können U-Untersuchu­ngen, die erst ab dem dritten Tag möglich sind, direkt vor Ort gemacht werden.“

Doch nicht überall ist die Freude groß. In Großbritan­nien bekommen Frauen ab dem dritten Kind nämlich keine finanziell­en Zuschüsse mehr. Unter anderem bei Twitter bemängelte­n deshalb Kritiker, dass der königliche Nachwuchs wie die gesamte Familie vom britischen Staat finanziert werde – die dritten Kinder normaler Mütter aber nicht mehr. Eine entspreche­nde gesetzlich­e Regelung war im April 2017 auf Betreiben der konservati­ven Regierungs­partie in Kraft getreten. Ausnahmen bilden lediglich Zwillingsg­eburten, adoptierte Kinder und Kinder, die nach einer Vergewalti­gung zur Welt kommen.

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Kleiner Prinz Namenlos: Bei britischen Buchmacher­n liegen derzeit Arthur, Albert, James, Philip und Henry hoch im Kurs als Namen für den Neuzugang im britischen Königshaus.

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