Bauland für junge Familien in Kleve
Morgen berät der Bauausschuss über ein großes Baugebiet in Citynähe. Auf dem ehemaligen Schlachthof-Gelände ist Platz für Reihen-, Doppel- und Einfamilienhäuser. Die Fraktion der Grünen drängt auf eine schnelle Vermarktung.
KLEVE Das verspricht Linderung in der Klever Grundstücksnot: Hauptsächlich Familienhäuser plant die Stadt Kleve auf dem brachliegenden Gelände des alten Schlachthofes. Mehr als 50 Wohneinheiten vor allem in Einfamilien- oder Doppelhäusern können dort erreichtet werden, darin auch zwölf Reihenhäuser, die entlang der Stadionstraße entstehen können. Der Bauausschuss diskutiert in seiner Sitzung am morgigen Donnerstag, 26. April, 17 Uhr, im Rathaus den Satzungsbeschluss für das neue Wohngebiet, das die Entwicklung dieser großen freien Fläche nach dem Bau der Klimaschutzsiedlung abschließen wird.
Während von der Stadt in der angrenzenden Klimaschutzsiedlung noch mit bis zu viergeschossigem Mehrfamilienhäusern deutlich verdichteter geplant wurde, soll die Fortsetzung des Baugebietes im zweiten Schritt jetzt vor allem jungen Familien Bauflächen für das eigene Häuschen bieten. Für die ist das Gebiet attraktiv: Von hier aus ist in nur wenigen hundert Metern sowohl der Tiergartenwald erreichbar, als auch Schulen und Discounter oder in einem knappen Kilometer das Einkaufszentrum eoc. Die ursprünglich hier vorgesehenen Häuser mit bis zu sechs Wohneinheiten sind nur noch entlang der Lindenallee vorgesehen und zeichnen dort den Bestand nach. Die Schlachthausvilla ist Denkmal – und sollte, so Grünen-Politikerin Wiltrud Schnütgen auf Anfrage, als solches auch in der Liste der Stadt eingetragen sein. Entlang der Stadionstraße sind zwölf Reihenhäuser geplant und auf der Ecke Stadionstraße/ Wilhelm-Brandt-Straße steht die neue, erweiterte Kindertagesstätte Regenbogen vor der Vollendung. Die Gaststätte „Vier Winde“liegt wieder im Geltungsbereich des Bebauungsplanes und ist mit einem Baufeld umzeichnet. Die Baufelder für Häuser entlang der Merowingerstraße sind allerdings zurückgezogen: Wer dort neu bauen will, muss mit dem Haus ein Stück von der Straße abrücken. Insgesamt kommt der Fachbereich Planen und Bauen der Forderung der Politik, Bauland für Familien zu schaffen, entgegen. Eine Forderung, die CDU-Fraktionschef Wolfgang Gebing im Vorfeld nochmals unterstrichen hatte.
„Wir haben uns durchsetzen können, anders als in der Klimaschutzsiedlung den Fokus auf eine Familienhaussiedlung zu legen“, sagt Schnütgen. Die Grünen-Politikerin drängt jetzt darauf, dass nach dem Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan von der Stadt möglichst noch in diesem Jahr die Grundstücke vermarktet werden sollten. „Das ist schließlich ein wichtiges, großes Baugebiet inmitten der Stadt, das die Hoffnung, zentral schönen Baugrund zu finden, erfüllen könnte“, sagt sie. Schnütgen lobt auch die Planung des durchgehenden Radund Fußweges, der auf die Lindenallee mündet. „Wir bekommen inzwischen in der Stadt immer mehr Wege, die es Fahrradfahrern und Fußgängern erlauben, den Weg in die Stadt abzukürzen. Das ist gut so“, sagt sie.
Michael Kumbrink, Sprecher der SPD-Fraktion, begrüßt die neue Planung: „Das ist eine gute Ergänzung zur Klimaschutzsiedlung, die dieses großes Baugebiet abschließt. Die Durchmischung von Mietwohnungen, Reihen-, Doppel- und Einfamilienhäusern stimmt“. Man habe dieses Gebiet lange diskutiert und jetzt sei die Planung stimmig.
Der Bauausschusses diskutiert auch die Einleitung eines Bebauungsplanverfahrens für eine ehemalige Gewerbefläche auf der Krohnestraße. Hier könnten in vier Baufeldern 32 Wohneinheiten entstehen. Schnütgen und Kumbrink sind auch offen für Anträge benachbarter Grundstücksinhaber, diese im Laufe des Verfahrens in die Planung einzubeziehen.