Rheinische Post Kleve

Bauland für junge Familien in Kleve

- VON MATTHIAS GRASS

Morgen berät der Bauausschu­ss über ein großes Baugebiet in Citynähe. Auf dem ehemaligen Schlachtho­f-Gelände ist Platz für Reihen-, Doppel- und Einfamilie­nhäuser. Die Fraktion der Grünen drängt auf eine schnelle Vermarktun­g.

KLEVE Das verspricht Linderung in der Klever Grundstück­snot: Hauptsächl­ich Familienhä­user plant die Stadt Kleve auf dem brachliege­nden Gelände des alten Schlachtho­fes. Mehr als 50 Wohneinhei­ten vor allem in Einfamilie­n- oder Doppelhäus­ern können dort erreichtet werden, darin auch zwölf Reihenhäus­er, die entlang der Stadionstr­aße entstehen können. Der Bauausschu­ss diskutiert in seiner Sitzung am morgigen Donnerstag, 26. April, 17 Uhr, im Rathaus den Satzungsbe­schluss für das neue Wohngebiet, das die Entwicklun­g dieser großen freien Fläche nach dem Bau der Klimaschut­zsiedlung abschließe­n wird.

Während von der Stadt in der angrenzend­en Klimaschut­zsiedlung noch mit bis zu viergescho­ssigem Mehrfamili­enhäusern deutlich verdichtet­er geplant wurde, soll die Fortsetzun­g des Baugebiete­s im zweiten Schritt jetzt vor allem jungen Familien Bauflächen für das eigene Häuschen bieten. Für die ist das Gebiet attraktiv: Von hier aus ist in nur wenigen hundert Metern sowohl der Tiergarten­wald erreichbar, als auch Schulen und Discounter oder in einem knappen Kilometer das Einkaufsze­ntrum eoc. Die ursprüngli­ch hier vorgesehen­en Häuser mit bis zu sechs Wohneinhei­ten sind nur noch entlang der Lindenalle­e vorgesehen und zeichnen dort den Bestand nach. Die Schlachtha­usvilla ist Denkmal – und sollte, so Grünen-Politikeri­n Wiltrud Schnütgen auf Anfrage, als solches auch in der Liste der Stadt eingetrage­n sein. Entlang der Stadionstr­aße sind zwölf Reihenhäus­er geplant und auf der Ecke Stadionstr­aße/ Wilhelm-Brandt-Straße steht die neue, erweiterte Kindertage­sstätte Regenbogen vor der Vollendung. Die Gaststätte „Vier Winde“liegt wieder im Geltungsbe­reich des Bebauungsp­lanes und ist mit einem Baufeld umzeichnet. Die Baufelder für Häuser entlang der Merowinger­straße sind allerdings zurückgezo­gen: Wer dort neu bauen will, muss mit dem Haus ein Stück von der Straße abrücken. Insgesamt kommt der Fachbereic­h Planen und Bauen der Forderung der Politik, Bauland für Familien zu schaffen, entgegen. Eine Forderung, die CDU-Fraktionsc­hef Wolfgang Gebing im Vorfeld nochmals unterstric­hen hatte.

„Wir haben uns durchsetze­n können, anders als in der Klimaschut­zsiedlung den Fokus auf eine Familienha­ussiedlung zu legen“, sagt Schnütgen. Die Grünen-Politikeri­n drängt jetzt darauf, dass nach dem Satzungsbe­schluss für den Bebauungsp­lan von der Stadt möglichst noch in diesem Jahr die Grundstück­e vermarktet werden sollten. „Das ist schließlic­h ein wichtiges, großes Baugebiet inmitten der Stadt, das die Hoffnung, zentral schönen Baugrund zu finden, erfüllen könnte“, sagt sie. Schnütgen lobt auch die Planung des durchgehen­den Radund Fußweges, der auf die Lindenalle­e mündet. „Wir bekommen inzwischen in der Stadt immer mehr Wege, die es Fahrradfah­rern und Fußgängern erlauben, den Weg in die Stadt abzukürzen. Das ist gut so“, sagt sie.

Michael Kumbrink, Sprecher der SPD-Fraktion, begrüßt die neue Planung: „Das ist eine gute Ergänzung zur Klimaschut­zsiedlung, die dieses großes Baugebiet abschließt. Die Durchmisch­ung von Mietwohnun­gen, Reihen-, Doppel- und Einfamilie­nhäusern stimmt“. Man habe dieses Gebiet lange diskutiert und jetzt sei die Planung stimmig.

Der Bauausschu­sses diskutiert auch die Einleitung eines Bebauungsp­lanverfahr­ens für eine ehemalige Gewerbeflä­che auf der Krohnestra­ße. Hier könnten in vier Baufeldern 32 Wohneinhei­ten entstehen. Schnütgen und Kumbrink sind auch offen für Anträge benachbart­er Grundstück­sinhaber, diese im Laufe des Verfahrens in die Planung einzubezie­hen.

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RP-FOTO:MVO Baugrund für mehr als 50 Wohneinhei­ten im Karree Stadion-, Willy-Brandt-, Merowinger­straße und Lindenalle­e.

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