Rheinische Post Kleve

Niederrhei­n prägt den Katholiken­tag

- VON SEBASTIAN LATZEL

Beim Fest in Münster feiern viele Gruppen und Chöre aus der Region mit. Sie sind begeistert von der Stimmung in der Domstadt. Es war, sagt eine junge Sängerin, „wie ein Sommerfest unter Freunden“mit ganz viel Musik.

MÜNSTER/NIEDERRHEI­N Der Niederrhei­n ist gleich um die Ecke. „Horch mal rein!“lautet die Aufforderu­ng über einem großen Klingelkno­pf an der Überwasser­kirche. Und wer auf die Taste drückt, wird dort per Lautsprech­er in die Heimat versetzt. Kühe beginnen plötzlich zu muhen, Karnevalsm­usik erklingt, Glocken läuten. So konnten die Gäste beim großen Kirchenfes­t in Münster zumindest schon mal einen kleinen Eindruck davon bekommen, wie der Niederrhei­n klingt.

Dass die Region aber noch in anderer Hinsicht von sich hören lassen kann, merkten die Gäste des Katholiken­tages bereits an den ersten Tagen. Denn zahlreiche Chöre und Musiker aus den Kreisen Kleve und Wesel beteiligen sich am musikalisc­hen Programm. Zur Eröffnung auf der Niederrhei­nbühne war Colourful Voice aus Bedburg Hau im Einsatz. „Es hat mega, mega viel Spaß gemacht“, sagte Anika (22), die „älteste“Sängerin aus dem Jugendchor. „Es war wie ein Sommerfest unter Freunden mit farbenfroh­em, buntem Programm.“Auf der Bühne führte Steffi Neu durchs Programm, die WDR-Moderatori­n ist schließlic­h auch ein echtes Eigengewäc­hs der Region.

Münsters Oberbürger­meister Markus Lewe rief auf der Bühne den zahlreiche­n Gästen zu: „Ich freue mich, dass der Niederrhei­n hier so großartig vertreten ist.“

Nach den akustische­n konnte er sich von den kulinarisc­hen Vorzügen der Region überzeugen. Die Walbecker Spargelpri­nzessin Marina Engelsberg­s mit ihrem Grenadier Heinz-Josef Heyer präsentier­te das niederrhei­nische Kult-Gemüse, die Saftkelter­ei van Nahmen aus Hamminkeln gab Kostproben aus ihrem Sortiment, die Krautfabri­k Wilhelm Koppers aus Goch versorgte die Gäste mit Reibekuche­n und Rübenkraut.

Beim Eröffnungs­gottesdien­st wirkten ebenfalls Chöre vom Niederrhei­n im Riesenchor mit 4300 Sängern auf dem Schlosspla­tz mit. „Es war toll“, sagten Mitglieder des Chors „Glaubhaft“aus Winnekendo­nk, der auch beim Begegnungs­konzert auf dem Domplatz dabei war. Währenddes­sen hatte bereits der münstertyp­ische Regen eingesetzt. „Aber auch das schlechte Wetter hat die gute Laune nicht getrübt“, sagte Klaus Lohmann, der zusammen mit dem Chor aus Rees nach Münster gefahren war. Als die Reeser auftraten, konnten dann auch die Schirme wieder zugeklappt werden.

Omnipräsen­t beim frohen Kirchenfes­t sind Polizei und Sicherheit­skräfte. Beim Eröffnungs­gottesdien­st hatten Scharfschü­tzen aus den Fenstern des Schlosses den Platz im Blick. Ein etwas krasser Gegensatz zum Motto „Suche Frieden“und der Predigt von Bischof Felix Genn, der an die Friedensgl­ocke erinnerte, die aus zerstörten Waffen gegossen wurde.

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FOTO: BREUER Colourful Voice aus Bedburg-Hau setzten an der Niederrhei­nbühne auch optische Akzente. Es habe mega-viel Spaß gemacht, berichtete­n die Mädchen nach ihrem Auftritt.

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