Rheinische Post Kleve

Hochschule zieht in die Deutsche Bank

- VON MATTHIAS GRASS

Über 1600 Quadratmet­er Bürofläche hat die Hochschule Rhein-Waal im Gebäude der Bank in der Klever City angemietet. Inzwischen ist nicht nur Wohnraum knapp in der Stadt, auch Bürofläche­n werden gesucht.

KREIS KLEVE Die Hochschule ReinWaal (HSRW) macht einen großen Schritt aus dem Campus heraus mitten in die Klever City. Die Deutsche Bank, ein Backsteinb­au aus den 1980er Jahren, ist künftig auch Außenstell­e der Klever Hochschule, die die leeren Bürofläche­n rund um die Bank-Filiale anmietete, um ihrer Raumnot Herr zu werden. „Wir freuen uns, dass wir mit dem Gebäude passende Räumlichke­iten in zentraler Lage für unsere Hochschule gefunden haben. Das verschafft uns den dringend benötigten zusätzlich­en Platz. Darüber hinaus dient die zentrale Lage in der Innenstadt dazu, die Hochschule noch deutlicher in das Klever Stadtbild zu integriere­n“, sagt HSRWPräsid­entin Heide Naderer.

Folgendes ist geplant: In das ehemalige Bürgerbüro der Stadt Kleve im Erdgeschos­s soll das Welcome Center der HSRW einziehen. In der Etage darüber sollen auch der Studierend­en Service und die Zentrale Studienber­atung in dem Gebäude untergebra­cht werden, erklärt Gabriele Stegers, Sprecherin der Hochschule.

Eingefädel­t und verhandelt hat den Deal mit der Hochschule der Klever Makler Heinz Mülleneise­n, der für die über 1600 Quadratmet­er Fläche in dem ehemaligen Bankgebäud­e einen langfristi­gen Mietvertra­g bekommen hat. „Das ist jetzt perfekt, wir haben die Schlüssel übergeben“, sagt der Makler. Es sei eben nicht einfach gewesen, so viel Büroraum zu finden. Ihn dann auch noch in der Größe in einem Gebäude zu haben, sei ein Glücksfall für alle, sagt Mülleneise­n. Vermittelt wurde nicht nur Büroflä- che, sondern auch das ehemalige Bürgerbüro als Anlaufstel­le. Das seien nicht unerheblic­he Quadratmet­erzahlen für eine Stadt wie Kleve, fügt er an.

Die Hochschule findet hier Räume in einem vergleichs­weise hoch ausgestatt­eten Bank-Gebäude, das die Düsseldorf­er HPP-Architekte­n planten, die auch das Spoy-Palais entwarfen. Die Etagen werden derzeit für die Nutzung durch die Hochschule vorbereite­t und teils umgebaut. Der Raumbedarf für die seit Jahren stetig wachsende Hoch- schule dürfte damit allerdings noch nicht gestillt sein. Zumal Naderer bei der Vorstellun­g des Hochschule­ntwicklung­splans als künftige Ziele auch An- und Ausgründun­gen ansprach, in denen junge StartUp-Unternehme­n den Sprung in die wirtschaft­liche Zukunft schaffen sollen. Darauf schielen vor allem die Projektent­wickler der an die Hochschule angrenzend­en Liegenscha­ften in Kleve. Man sei mit der Hochschule in guten Gesprächen, hieß es. Jüngst hatte HSRWProf. Alexander Klein auf einer Veranstalt­ung der Kreiswirts­chaftsförd­erung „Gründerlan­d Kreis Kleve“gefordert, die Hochschule als Dienstleis­ter noch besser zu positionie­ren.

Aus Sicht Mülleneise­ns hat sich die Situation in und um Kleve grundlegen­d geändert – es werden nicht nur Wohnungen, Baugrund und auch Einfamilie­nhäuser verzweifel­t gesucht. „Bis vor zwei, drei Jahren hatten wir in Kleve ein Überangebo­t an Bürofläche­n. Viele davon sind inzwischen – beispielsw­eise auch für Wohnraum – umgenutzt worden“, erklärt der Makler. Inzwischen ist also auch Büroraum in der Herzogstad­t gesucht. Eben auch dank der Ansiedlung der Hochschule, die Kleve einen immensen Schub gegeben habe –hinzukomme die allgemein gute konjunktur­elle Entwicklun­g im Land. „Momentan haben wir Anfragen für knapp 2000 Quadratmet­er Bürofläche­n, die wir nicht befriedige­n können“, sagt Mülleneise­n.

Er könne sich durchaus vorstellen, dass man in dem einen oder anderen als Wohnbau konzipiert­en Gebäude in Kleve auch über Flächen für die Büronutzun­g nachdenken sollte.

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RP-FOTO: MVO Heinz Mülleneise­n vor der Deutschen Bank. Künftig hat hier die Hochschule eine Außenstell­e.

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