Rheinische Post Kleve

Umbau dauert länger

- VON ANJA SETTNIK

Zumindest die Verwaltung des Jan-Joest-Gymnasiums wollte nach den Sommerferi­en schon mal umziehen. Aber noch sind nicht einmal die Ausschreib­ungen raus, gebaut wird nirgends. Schulleitu­ng und Fördervere­in sind verärgert.

KALKAR Sie sah schon mal zufriedene­r aus, wenn sie über ihre Schule sprach. Susanne Janßen, Direktorin des Kalkarer Jan-Joest-Gymnasiums, ist nun schon seit Jahren zumindest theoretisc­h mit dem geplanten „Ringtausch“im Schulzentr­um befasst. In jede Planung und Umplanung waren sie und ihr Stellvertr­eter Frank Krebbing involviert,

Frank Sundermann versuchten sich darauf einzustell­en und das Optimum für die Belange von Schülern und Lehrern zu erreichen. In diesem Frühjahr sollte nun endlich mit den Arbeiten zum Umzug des Gymnasiums in die verlassene Hauptschul­e begonnen werden. Doch kein Handwerker ist zu sehen, nichts passiert in den leeren Klassen und Gängen. Dabei sollte zumindest die Verwaltung nach den Ferien schon mal ihre neuen Räume beziehen. Aber daraus wird nichts.

„Es stimmt, wir sind im Verzug, noch sind nicht einmal die Ausschreib­ungen raus“, bestätigte auf RP-Anfrage Stadtbaura­t Frank Sundermann. Eine weitere Begehung der betroffene­n Teile des Schulzentr­ums habe kürzlich ergeben, dass die Änderungen doch mehr Zeit brauchen als gedacht. Im März hatte der Schulaussc­huss beschlosse­n, dass das frühere Rektoratsg­ebäude hinter der Grundschul­e, das eigentlich für die Nutzung durch die Realschule gedacht war, doch nicht benötigt wird. Die Realschule hat zum neuen Schuljahr weniger Anmeldunge­n als erwartet und braucht den zusätzlich­en Platz nicht. Einen Raum tritt das Gymnasium ab, auch für Küche und Technikrau­m wird Platz geschaffen – der Grundschul­Altbau kann abgerissen werden. Für die Stadt bedeutet dies, ein großes Grundstück vermarkten zu können; das Schulbaupr­ojekt wird ein Stück günstiger.

So weit, so gut, aber die neuerliche Umplanung kostet Zeit. Seit 2014 wird laut überlegt, was nach der Schließung der Hauptschul­e aus deren Trakt werden soll. Zunächst war überlegt worden, die Grundschul­e in der Hauptschul­e unterzubri­ngen, etwas später wurde der „Ringtausch“erfunden: Gymnasium in die Hauptschul­e, Grundschul­e in die frei werdenden Räume des Gymnasiums. Das Architektu­rbüro Ader & Kleemann entwarf, zeichnete, rechnete, musste neue Beschlüsse einarbeite­n, plante um. „Nun gibt es zwar Förderbesc­heide für den eigentlich­en Umbau, aber noch nicht fürs Beleuchtun­gskonzept“, erklärt Sundermann. Energiespa­rendes LED soll’s sein, ganz zeitgemäß. Und wenn das Elektro-Büro alles beisammen hat, muss dies wieder mit den Architekte­n abgestimmt werden. Dass nun alles noch einmal länger dauert, ärgert nicht nur Schulleitu­ng und Lehrer, sondern auch den Fördervere­in. „Wir haben in den vergangene­n Jahren viel Geld gespart, weil wir das in Ausstattun­g oder Verschöner­ungen des neuen Schulhofs investiere­n wollten. Nun müssen wird dem Finanzamt jedes Jahr erklären, warum wir so viel Geld horten“, sagt Maria Paeßens, die Vorsitzend­e. Viele tolle Ideen hätten Eltern, Schüler und Kollegium. Doch alle liegen für eine unbekannte Dauer auf Eis.

Wann der gesamte Umbau mal abgeschlos­sen sein wird, dazu wagt Frank Sundermann derzeit keine Prognose. Hingegen scheint klar, dass, wenn denn alles fertig ist, die Ruhe nicht allzu lange andauern wird. Denn durch „G 9“, den wieder eingeführt­en neunjährig­en Weg zum Abitur, brauchen Gymnasien mehr Räume – es ist ja ein Jahrgang mehr unterzubri­ngen. Und das bedeutet, dass ein Anbau fällig wird; man setzt auf ein erneutes Förderprog­ramm der Landesregi­erung. Mit diesem Geld soll dann eine zweite Etage auf den naturwisse­nschaftlic­hen Trakt des Jan-JoestGymna­siums aufgesetzt werden. So die Planung bis jetzt.

„Wir sind im Verzug, noch sind nicht einmal die Ausschreib­ungen

raus“

Stadtbaura­t

 ?? RP-ARCHIVFOTO: VAN OFFERN ?? Noch immer gibt es im früheren Hauptschul­trakt des Schulzentr­ums keinerlei Bautätigke­it.
RP-ARCHIVFOTO: VAN OFFERN Noch immer gibt es im früheren Hauptschul­trakt des Schulzentr­ums keinerlei Bautätigke­it.

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