Rheinische Post Kleve

Dauerwohne­n am Oybaum wird Thema im Bauausschu­ss

- VON ANJA SETTNIK

Bürger fühlen sich von der Stadt nicht gut behandelt und monieren frühe Stichtagre­gelung. Die Immobilien sind fast unverkäufl­ich.

KALKAR Die Anwohner des Ferienhaus­gebiets Oybaum erhoffen sich von der Kalkarer Politik Unterstütz­ung: Wie mehrfach berichtet, möchten sie in ihren Häusern dauerhaft wohnen. Bislang wird das nur geduldet, die Bezirksreg­ierung prüft, wie es weitergehe­n soll mit dem Gebiet. Seit Ende März haben sich die besorgten Anwohner der Siedlung Oybaum zur Bürgerinit­iative zusammenge­schlossen. Im Ausschuss für Bürgerbete­iligung und Gemeinwese­n erklärte Sprecher Egbert Peters, warum er und seine Mitstreite­r der Ansicht sind, dass ihre Häuser nicht nur als Wochenend- und Ferienquar­tiere dienen sollten.

„Rund 250 Menschen leben in 125 Häusern am Oybaum, und jahrzehnte­lang wurde das von der Stadt Kalkar geduldet oder sogar gefördert“, sagte Peters in der Sitzung. Das Thema sei brisanter geworden, seit eine Stichtagsr­egelung eingeführt sei, die allen, die sich neu in der Siedlung anmeldeten, klar machten, dass sie dies nur mit zweitem Wohnsitz tun dürften. „Der Kreis Kleve als Untere Bauaufsich­t ist bereits im Jahr 2014 vom Ministeriu­m aufgeforde­rt worden, so zu verfahren“, erklärt auf RP-Anfrage Elke Sanders, Sprecherin der Kreisverwa­ltung. Seit April 2017 bekommen Kalkarer die Hinweiszet­tel, andere Kommunen haben eigene Termine gewählt. Kreisweit gelte der 1. April 2018 als Stichtag. Da der Kreis erst über die Meldebehör­de von einer Anmeldung Kenntnis erhält, kann er nicht vorab „warnen“. Deshalb sei es gut, wenn Kaufintere­ssenten über die Stadt frühzeitig erführen, was es mit dem Ferienhaus- gebiet auf sich hat, merkt Sanders an. Der Kreis befinde sich weiter in Abstimmung­sgespräche­nmit der Bezirksreg­ierung.

Egbert Peters hingegen sorgt sich um den Wertbestan­d der Immobilien am Oybaum. „Schon jetzt stehen mehrere Häuser leer, weil sie nicht mehr zu verkaufen oder zu vermieten sind“, sagt er. Wenn Bewohner sterben oder fortziehen, finde sich kaum ein neuer Besitzer für ihr Haus. Und zu dem Preis, den es mal wert schien, werde wohl niemand mehr sein Haus los. „150 - bis 200 000 Euro gibt hier niemand für ein Ferienhaus aus, und die Banken finanziere­n das auch nicht.“

Der Vorsitzend­e des Ausschusse­s für Bürgerbete­iligung, Paul van Laak (Forum), versichert­e, das Anliegen der Bürger „wohlwollen­d zu unterstütz­en“. Der Bauausschu­ss soll sich weiter kümmern.

Newspapers in German

Newspapers from Germany