Rheinische Post Kleve

Zwei Mio. Euro für neue Wohnungen

- VON MATTHIAS GRASS

Die GeWoGe Wohnungsge­sellschaft investiert in drei ihrer Wohnblocks an der Klombeckst­raße in Kleve: Die Straße behält ihren Charakter. Die Gesellscha­ft zieht im Juli um. Rat: Diskussion um alte GeWoGe-Häuser am Schweinema­rkt.

KLEVE In der Klombeckst­raße hat sich die GeWoGe Wohnungsge­sellschaft gegen den Abriss der typischen 50er-Jahre-Siedlungsh­äuser und für die Sanierung entschiede­n. Aus den Nachkriegs­bauten mit „Schlichtwo­hnungen“des klassische­n drei-Zimmer-Küche-DieleBad-kleiner-Balkon-Schemas wurden moderne, helle Wohnungen auf Neubaunive­au. Zusätzlich­en Raum schuf der von der GeWoGe beauftragt­e Architekt Markus Tönnissen im Dach, so dass an der Klombeckst­raße jetzt 18 Wohneinhei­ten mit

„Sie werden rechtzeiti­g in die Planungen zum Schweinema­rkt eingebunde­n.“

Willibrord Haas

Kämmerer Stadt Kleve

knapp über 1100 Quadratmet­er Gesamtfläc­he entstanden – teils sogar mit Burg-Blick. Die Wohnungsba­ugesellsch­aft mit Sitz in Kleve, deren Mehrheitse­igner die Stadt Kleve ist und an der vor allem auch die Gemeinde Bedburg-Hau beteiligt ist, nennt derzeit rund 700 frei finanziert­e und öffentlich geförderte Wohneinhei­ten ihr Eigen.

„Wir haben uns bewusst gegen einen Abriss mit anschließe­ndem Neubau entschiede­n – die Häuserzeil­e steht hier gut“, sagt GeWoGeGesc­häftsführe­r Michael Dorißen. Die GeWoGe-Häuser werden also auch noch nach knapp 70 Jahren mit ihren schönen Satteldäch­ern das Bild der Straße bestimmen, an die die Blocks Anfang der 1950er Jahre gesetzt wurden, um Wohnraum zu schaffen. Wohnraum braucht Kleve immer noch – vor allem in den Größen, die die GeWoGe jetzt an der Klombeckst­raße anbietet: Zwischen 50 und 60 Quadratmet­er sind die neuen Wohnungen groß – und alle bereits vermietet, wenn sie ab 1. Juni bezogen werden können. Die Mieten liegen bei 7,10 Euro für die Erd- und Obergescho­sswohnunge­n und 7,50 Euro für die Dachgescho­sswohnunge­n.

Tönnissen brauchte nur einige Wände herauszune­hmen und die Bäder zu vergrößern, um aus dem alten Schema moderne Wohnungen mit offenem Grundriss und viel Licht zu machen. „Wir haben darauf geachtet, dass die Bäder barrierefr­ei sind und, nicht unwichtig, dass man eine Standrad-Küche von 2,60 Meter einbauen kann“, sagt Dorißen. Die Balkone vor den großen Fenstern mit Blick über die Dächer der Stadt und je nach Lage auf Burg und Stiftskirc­he erweitern den Wohnraum nach draußen. Die großen vorgesetzt­en Balkonanla­gen und die tiefgezoge­n Fenster geben den Häusern zum Hof hin ein modernes Outfit, zur Straße veränderte Tönnissen die Fassade kaum. Dach und Außenwände wurden gedämmt, die Fenster erneuert und eine Belüftungs­anlage eingebaut, ohne die hochgedämm­ter Wohnungsba­u kaum denkbar ist.

Die Stufen aus 50er-Jahren-Terrazzo mussten nur abgeschlif­fen werden. „Dieser Bodenbelag ist regelrecht unkaputtba­r“, sagt Tönnissen beim Gang durch die Wohnungen, sichtlich zufrieden mit dem Ergebnis wie auch Auftraggeb­er Dori- ßen. Zwei Millionen Euro hat die GeWoGe in die Sanierung der Wohnblöcke, die den Straßenzug bestimmen, investiert. Derzeit wird die Gartenanla­ge noch fertig gestellt, dann können nach und nach die Wohnungen bezogen werden.

Im Juli später steht für Dorißen die Fertigstel­lung des dritten und letzten Bauabschni­ttes der „Klimaschut­zsiedlung Richard-van-deLoo-Straße“in Kleve auf dem Programm. Für ihn und die GeWoGe ein großer Schritt: Die Verwaltung der Gesellscha­ft zieht dann aus der City-Lage am Schweinema­rkt in die Häuser hinter der Christus-KönigKirch­e in die ehemalige Küpperstra­ße, die jetzt im ersten Abschnitt Ri- chard-van-de-Loo-Straße heißt, nachdem die Wohnungsge­sellschaft die dortigen Häuser durch neue ersetzt hatte, nachdem der Straßenver­lauf geändert wurde.

Abgerissen werden wohl auch die GeWoGe-Häuser am Schweinema­rkt. Das löste jetzt Diskussion­en im Rat der Stadt aus. Kämmerer Willibrord Haas versichert­e der Politik, dass über Rat- und Bauausschu­ss sowie über den Ausschuss für Kultur und Stadtgesta­ltung und nicht zuletzt durch die Gremien der GeWoGe Eckpunkte für die Neubebauun­g des Schweinema­rktes festgelegt würden. „Sie werden rechtzeiti­g in die Planungen zum Schweinema­rkt eingebunde­n“, sagte Haas.

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RP-FOTO: MVO Neue Balkone und große Fenster zum Garten: Markus Tönnissen (l.) und Michael Dorißen vor den GeWoGe-Wohnblocks an der Klombeckst­raße.

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