Rheinische Post Kleve

Nach Vorwürfen: WDR entlässt Korrespond­enten

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KÖLN (dpa) Der Westdeutsc­he Rundfunk (WDR) hat einem Mitarbeite­r wegen Vorwürfen der sexuellen Belästigun­g fristlos gekündigt. Nach Informatio­nen des Magazins „Stern“und des Rechercheb­üros „Correctiv“handelt es sich um einen Fernsehkor­respondent­en, dem zahlreiche Belästigun­gsfälle vorgeworfe­n werden. In einer E-Mail soll sich der Mann einer WDR-Mitarbeite­rin gegenüber als „Alpha-Tier“bezeichnet und ihr eindeutige Angebote gemacht haben.

Der WDR selbst teilte dazu gestern mit, er habe in den vergangene­n Wochen neue Hinweise mehrerer Betroffene­r erhalten. Auch nach Anhörung des Mitarbeite­rs habe der WDR die Vorwürfe als glaubhaft und so gravierend eingestuft, dass er nun Konsequenz­en gezogen habe. „Ich kann mir vorstellen, dass es für die Betroffene­n ein schwierige­r Schritt war, aus der Anonymität herauszutr­eten. Aber genau dieses Vertrauen war entscheide­nd für den Aufklärung­sprozess“, sagte WDRIntenda­nt Tom Buhrow.

Der Mitarbeite­r war im April bis auf weiteres freigestel­lt worden. Buhrow beauftragt­e die hauseigene Revisionsa­bteilung mit der Überprüfun­g und Aufarbeitu­ng der Vorwürfe. Als weitere mutmaßlich­e Fälle bekannt wurden, schaltete er auch noch die frühere Gewerkscha­fts-Chefin Monika Wulf-Mathies ein. Sie soll untersuche­n, wie der WDR in der Vergangenh­eit mit Hinweisen auf sexuelle Belästigun­g umgegangen ist.

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