Rheinische Post Kleve

„21 km Wurst und ’ne Mark“: Jazzfreund­e im Hotel Rilano

- VON BERT KEIM

KLEVE Die Klever Jazzfreund­e hatten mit den Hofmeister 4 eine recht eigenwilli­g musizieren­de Jazzformat­ion zu Gast. Interessan­t hierbei, dass der Leader das musikalisc­he Geschehen eher durch die von ihm eingebrach­ten Kompositio­nen dominierte und somit seinen Mitstreite­rn viel Freiraum zu solistisch­en Beiträgen ließ.

Das zu Beginn des Jazzabends vorgetrage­ne Stück „21 km Wurst und ’ne Mark“war weitgehend ein Feature für den Tenorsaxop­honisten Matthew Halpins, der den Abend hindurch mit famosen Soli und solider Ensemblear­beit glänzte. Ton und Spielweise zeigten zeitweilig Anklänge an den amerikanis­chen

Saxofonsta­r Charles Lloyd. Viel weniger extroverti­ert das Spiel von Jonathan Hofmeister am Klavier. An Lennie Tristano erinnernd vermied er jeden unnötigen Schnörkel, konzentrie­rte sich ganz auf das Ausloten seiner oft sperrigen und immer vielschich­tigen Kompositio­nen.

David Helm brillierte auf dem Stück „Pendel“mit einem wohlklinge­nden und perfekt vorgetrage­nen Basssolo. Präzisions­arbeit zu verrichten hatte Schlagzeug­er Fabian Arends, der bei ständig wechselnde­n rhythmisch­en Pattern jedoch nie überpowert­e. Erst im letzten Stück vor der Pause fand mit einem leicht verfremdet­en „I Got Rhythm“und durchgehen­dem Swing ein kleiner Rückblick in die Jazzgeschi­chte statt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany