Wie Wasser im Krieg als Waffe eingesetzt wurde
Historiker Ferdinand van Hemmen aus Huissen blickte in seinem Vortrag auf die Weltkriegsjahre 1944/1945.
KLEVE-RINDERN (RP) Mit dem Titel „Das Pokerspiel: Wasser als Waffe“legte der Historiker Ferdinand van Hemmen aus Huissen (NL) den Fokus seines Vortrages auf die Weltkriegsjahre 1944/1945 in der Flusslandschaft der Region Niederrhein/ Nederrijn.
In dem ansprechenden Vortrag informierte er die etwa 45 Zuhörer über die Inundationen (Überflutungen) gegen Ende des Zweiten Weltkriegs in der Flussebene zwischen Tiel (NL) und Kalkar. Van Hemmen präsentierte und kommentierte mehr als 80 eindrucksvolle Folien mit vielen Fotos, Kartenund Propagandamaterial der Alliierten sowie der Deutschen Wehrmacht. Beide Seiten „pokerten“mit dem Wasser, das mittels Deichsprengungen gezielt als Waffe ein- gesetzt wurde. Diese Überflutungen konnten den Vormarsch der Alliierten letztendlich jedoch nicht verhindern.
Der Arenacum-Vorsitzende Josef Gietemann bedankte sich bei Ferdinand van Hemmen für den spannenden Vortrag und unterstrich in seinen Schlussworten, „die Inundationen gegen Ende des Zweiten Weltkriegs erinnern uns daran, dass Sicherheit vor Hochwasser in den klevischen Niederungen keine Selbstverständlichkeit ist. Bereits seit dem Mittelalter kümmern sich Deichschauen und -verbände aktiv darum.“
Die Lesungen von Ferdinand van Hemmen sind Teil eines „People-toPeople-Projektes“, das unter anderem von der Euregio Rhein-Waal gefördert wird. Das Projekt zeigt auch, dass die Überschwemmungs- bzw. Hochwassergefahr nach wie vor vorhanden ist und keine Grenzen kennt. Aktivitäten sind unter anderem Platzierung sogenannter Hörsteine und Infopaneelen an historisch relevanten Orten oder die Entwicklung einer Radroute.
Zur Erinnerung an diese Flutungen werden am Donnerstag, 7. Juni , zwei Liberation Route Hörstationen und Informationstafeln enthüllt: 10 Uhr bis 10.30 Uhr am Deichmagazin, Drielsedijk 4, in Elden (NL) und 14 Uhr bis 14.30 Uhr, an der Wasserburg Rindern. Teilnehmer am Projekt „Wasser als Waffe“sind: Exoduscomité, ARENACUM Rindern, Euregio Rijn-Waal, die Gemeinden Lingewaard, Overbetuwe und Berg en Dal, die Stadt Kleve und RBT KAN.