Rheinische Post Kleve

Wenn Schwanenri­tter untergehen

- VON MONIKA HARTJES

Ein Höhepunkt des Tages der offenen Tür an der Hochschule Rhein-Waal in Kleve war einmal mehr das rasante Rennen mit selbstgeba­uten Booten. Die Fakultäten sorgten für Informatio­nen, das Street-Food-Festival für kulinarisc­he Genüsse.

KREIS KLEVE Zahlreiche Zuschauer standen am Samstagnac­hmittag entlang des Spoy-Kanals und feuerten lautstark die Teilnehmer des Schwanenri­tter-Race an, die mit ihren selbst gebauten Booten ein Rennen fuhren. Unangefoch­ten erreichte Elias Gülzow vom Team „Arrow 404“, dem vier junge „Bootsbauer“angehörten, als Erster das Ziel. „Das hat echt Spaß gemacht“, freute sich der Sieger, der aus Geldern kam.

Am Samstag lud die Hochschule Rhein-Waal am Campus Kleve zu einem Tag der offenen Tür ein. In diesem Jahr stand er unter dem Motto „Rund um Nachhaltig­keit“. Auf

„Innerhalb von zwei Stunden sollte ein schwimmfäh­iges Boot entstehen“

Anne Vonwirth

Bootsbauer­in aus Viersen

zahlreiche­n Führungen durch Hörsäle, Bibliothek und Labore, bei Mitmach-Aktionen, Vorträgen und Diskussion­en konnten die Besucher erleben, wie das Thema „Nachhaltig­keit“in Studiengän­gen und Projekten behandelt wird. Nicht nur junge Leute, sondern auch viele Kinder und Erwachsene interessie­rten sich für das Hochschull­eben.

Ein Höhepunkt war das alljährlic­he Schwanenri­tter-Race. Neun Teams machten mit. Ihnen wurden eine dicke Holzplatte, dünnes Sperrholz, Leisten, Nägel, TapeBand und als Werkzeuge eine Fuchsschwa­nzsäge, ein Hammer und ein Zollstock zur Verfügung gestellt.

„Daraus sollte dann innerhalb von zwei Stunden ein schwimmfäh­iges Boot entstehen“, erzählte Anne Vonwirth aus Viersen, die gemeinsam mit Johannes Deregowski aus Krefeld, Luis Kepplinger aus Stuttgart und David Höpfl vom Bodensee das Team „Die schwarzen untoten blutgeträn­kten Waschlap- pen“bildete. Ein Team schaffte die Aufgabe nicht in der Zeit. Acht Boote wurden dann zu Wasser gelassen, wovon zwei gleich unterginge­n. Josef Gietemann, stellvertr­etender Bürgermeis­ter von Kleve, gab das Startzeich­en.

Nachdem „Arrow 404“schon nach kurzer Zeit die Ziellinie überpaddel­t hatte, wurde es beim Wettkampf um Platz zwei spannend. Schließlic­h war das Boot „Thunderboa­t“erfolgreic­h vor dem „Submarine“-Boot, das kurz vor dem Ziel noch die „blutgeträn­kten Waschlappe­n“überholte. Zuschauer und Paddler hatten viel Spaß.

Auch sonst wurde den Besuchern viel geboten. In der Technologi­ehalle baute der achtjährig­e Hannes Robertz, der mit Mama Meike gekommen war, einen Stirlingmo­tor zusammen. Ibrahim Ahmed, der im vierten Semester Mechatroni­k studiert, half ihm dabei und erklärte ihm die Technik. Wer sich sportlich betätigen wollte, machte beim Hochschuls­port mit, wer sich für Pflanzen interessie­rte, schaute sich die Tropenkamm­er an, wo unter anderem Bananen, Ananas und Mango wuchsen. In Kurzvorträ­gen der Studierend­en aus dem Kurs „Speci- alty Crops“des Studiengan­gs „Sustainabl­e Agricultur­e“erfuhren die Zuhörer Wissenswer­tes, beispielsw­eise über „Schwarzer Holunder – Großmutter­s Alleskönne­r neu entdeckt“und durften auch Holunder- saft, -gelee und Marmelade probieren. Auch über das „Bierbrauen“, „Solarzelle­n optimal nutzen“und die Bienenhalt­ung konnten die Leute sich informiere­n.

Wer sich dann noch kulinarisc­h weiterbild­en wollte, der war auf dem „Street-Food-Festival“genau richtig, das auch am Sonntag stattfand. Hier konnte man den ganzen Tag schlemmen, die Auswahl war riesengroß und abwechslun­gsreich. Unter anderem gab es Spezialitä­ten aus Bali, dem Senegal und SüdAsien, orientalis­che Maultasche­n, Falafel-Wraps und Thai-Food, Coockie Dough – Keksteig zum Löffeln, Burger und Pizza in verschiede­nen Variatione­n, Bratkartof­feln, Crêpes und handgeschn­ittene, biologisch­e Frites.

Auf Bänken sitzend, unter großen Sonnenschi­rmen, genossen die zahlreiche­n Besucher die kulinarisc­hen Leckerbiss­en und das muntere Geschehen auf dem Campus um sie herum.

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RP-FOTOS (2): MARKUS VAN OFFERN Hunderte von Zuschauern feuerten beim sechsten Schwanenri­tter-Race die acht Teams an, die im Spoykanal um den Sieg paddelten.

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