Verloren im Schlosspark
Tennis-Niederrheinliga: Die Herren des LTK Moyland verlieren deutlich mit 1:8 gegen TC Bredeney II. Die Sechs ist noch ohne Sieg.
Für die erste Herrenmannschaft des LTK GW Moyland wird es in dieser Saison eng: Nach drei Auftaktniederlagen scheint das Ziel Klassenerhalt aktuell in weiter Ferne. Erst verlor das Team vom Landes-TennisKlub 0:9 in Oberhausen, anschließend gratulierte man Oberkassel zu einem 6:3-Erfolg. Am vergangenen Wochenende waren die Gegner dann erneut zu stark: Die Zweitvertretung des TC Bredeney siegte mit 8:1 beim Traditionsverein. Den einzigen Punkt für das höchstspielende
„Ein Fazit ziehen wir erst nach der Saison“
Lukas Kepser
Kapitän 1. Herren LTK Moyland
Tennis-Team des Kreis Kleve holte Lukas Kepser im Einzel: „Ich habe heute ein super Match gezeigt und verdient gewonnen. Als Mannschaft aber war heute der Sieg nicht drin“, sagte der Kapitän.
Ursprünglich sollten die Moyländer an diesem Spieltag personell in Bestform auflaufen, um endlich Zählbares zu holen. Spitzenspieler Lars Bijsterbosch sollte zur Premiere am Schlosspark auflaufen, wurde jedoch von Kepser nicht aufgerufen. „Wir dachten, dass Bredeney mit einigen ehemaligen Weltranglistenspielern aufläuft. Da uns Lars nur für drei Spiele zur Verfügung steht, hielt ich es für sinnvoller, wenn er jetzt nicht mitspielt“, erklärt Kepser. Der Vereinstrainer vermutete, dass er auf Spieler wie Andre Gehm treffen würde, der bis vor wenigen Jah- ren noch auf der Weltrangliste zu finden war und für die Zweitvertretung von Bredeney gemeldet ist. Die erste Mannschaft der Essener schlägt in der zweiten Bundesliga auf. Gehm aber war zwar anwesend, spielte selber aber nicht mit. So half Kay-Uwe Angenendt an sechster Stelle aus.
Nach den ersten drei Medenspielen gilt es auch festzustellen, dass bis dato noch kein niederländischer Spieler gepunktet hat. Bisher holten nur die Eigengewächse Lukas Kep- ser und Julian Siebert Punkte. „Sicherlich ist ihre Bilanz bisher noch nicht hervorragend. Aber ein Fazit ziehen wir erst nach der Saison“, sagt Kepser. Die bisherigen Leistungen deuten höchstens großes Potential an. So durfte Derk Jorrit ter Maat in allen Partien an erster Stelle ran und zeigte durchweg erfolglose, wenn auch ansprechende Leistungen. „Die ersten drei Spiele waren für mich super aufregend. Ich hätte nicht gedacht, dass ich in dieser Klasse direkt ganz vorne spielen würde. Ich habe schon gute Matches gezeigt, aber leider noch nicht gewonnen“, sagt ter Maat. Der in Aalten wohnhafte und für den Tennisverein in Appeldoorn gegen die Filzkugel schlagende 19-jährige ist bereits seit vielen Jahren mit Arjan Pastoors verbunden, der ihn zu dieser Spielzeit nach Moyland holte. Anders als ter Maat befindet sich Guus van de Kerkhof in einer schweren Krise und zeigt sich im Match bisweilen verstörend schwach, obwohl er im vergangenen Jahr noch der zweitbeste Spieler seines Alters in den Niederlanden war. Van Kleef und Pastoors spielen dahingegen zumindest regelmäßig ordentlich mit.
Vor der Saison veränderte Kepser seine Mannschaft radikal. Das Gesicht des Teams wurde jünger und niederländischer, denn in Bestbesetzung würde die sechsköpfige Gruppe nur aus Spielern aus dem Nachbarland bestehen. Bisher aber war Kepsers Auswahl noch nie in Gänze auf dem Platz. So ist auch der Aufbau des Teamgefühls manchmal schwierig. „Wir sprechen miteinander Englisch. Aber es ist eine Herausforderung, das Miteinander aufzubauen. Wir verstehen uns alles sehr gut, aber wir sehen uns selten“, sagt der Mannschaftsführer.
Ein anderes Bild zeichnet sich bei der zweiten Mannschaft des LTK ab, die Kepser als Spielertrainer begleitet: „Dort machen wir auch außerhalb des Platzes viel gemeinsam. Das Projekt ist bisher ein großer Erfolg.“