Rheinische Post Kleve

Die vergessene­n Jahrgänge

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Im Jugendfußb­all gibt es sie – die guten Jahrgänge. Auch in den kleineren Vereinen. Gelegentli­ch schafft ein Talent daraus den Sprung in ein NLZ – einem Nachwuchsl­eistungsze­ntrum.Hiersollen Perspektiv­spieler aus der Region in einem profession­ellen Umfeld gefördert werden.

Dass die Späher ranghoher Vereine mittlerwei­le auch Dorfsportp­lätze abgrasen, ist keine neue Erkenntnis. Ebenso nicht, wie die, dass die beobachtet­en Talente jünger werden. Die ländliche Region dient als Zulieferbe­trieb für die besten Nachwuchst­eams. Ziel ist es, Jugendspie­ler möglichst früh unter Profibedin­gungen trainieren und spielen zu lassen. Doch gibt es bei der Förderung von Begabten eine Klasse, die vergessen wird.

Seit Jahren klagen Trainer im gehobenen Jugendfußb­all darüber. Es geht nicht um die selektiert­en Spieler für ein NLZ, die irgendwann höhere Aufgaben erfüllen sollen. Die allein zum Spaß Fußball spielen, sind ebenfalls nicht gemeint. Sondern jene, die sich dazwischen befinden. Mannschaft­en, die leistungso­rientiert spielen und trainieren. Teams mit Junioren durchsetzt, wie es sie auch beim 1. FC Kleve gibt. Einmal jährlich entscheide­t sich innerhalb von zwei Wochen, welchen Verlauf die nächste Saison nimmt. Die Qualifikat­ion für die Niederrhei­nliga ist für diesen Nachwuchs von existenzie­ller Bedeutung. Wer hier versagt, verliert Talente und blickt auf ein Spielzeot, in denen es nahezu nur noch um die Höhe des Sieges geht. Zu gewinnen gibt es in den Duellen für keinen etwas.

Die Arbeit für Vereine aus der Kategorie SV Straelen, 1. FC Kleve oder 1. FC Bocholt wird dadurch erheblich erschwert. Es sind Jungs, die hinter Nachwuchst­eams wie RotWeiss Essen oder dem Wuppertale­r SV stehen. Sie bleiben auf der Strecke. Ständig pendeln die Teams zwischen „Irgendwie die Niederrhei­nliga halten“und einer konkurrenz­losen Serie. Ein Beispiel dafür ist die AJugend des 1. FC Kleve. Drei Punkte fehlten zur Relegation. Es gibt keine Chance, in der nächsten Saison Niederrhei­nliga zu spielen. Trotz des guten B-Jugend-Jahrgangs, der dazu kommt. Die Elf ist jetzt in der Leistungss­taffel des Kreises unterwegs. So etwas wie Wettbewerb gibt es hier nicht. Was tun? Es muss eine Liga zwischen der Kreis- und Niederrhei­nebene geben. In anderen Landesverb­änden gibt es diese Klasse seit Jahren. Derartige Vorschläge sind mehrmals auch an den Fußballver­band Niederrhei­n herangetra­gen worden. Die Reaktionen fallen zurückhalt­end aus. Lieber nicht. Es gibt Jungs, die nicht früh entdeckt wurden und dennoch den Sprung nach oben schaffen. Damit es mehr werden, müssen die Voraussetz­ungen verbessert werden. Mehr Spaß für die Spieler und attraktive­re Bedingunge­n für Trainer. P. Janssen

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