Rheinische Post Kleve

Gedenkstei­n für die Clemens-Schwestern in Uedem

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UEDEM (RP) Mehr als 150 Jahre haben die Barmherzig­en Schwestern (im Volksmund nach dem Ordensgrün­der, dem späteren Kölner Erzbischof Clemens August Droste zu Vischering, stets als ClemensSch­western bezeichnet) in Uedem in der Kranken- und Altenpfleg­e segensreic­h gewirkt. Viele der in dieser Zeit aktiven Schwestern sind auf einem Grabfeld des Uedemer Friedhofs beerdigt, was aber nur für Eingeweiht­e noch erkennbar ist, weil sich an dieser Stelle nur noch eine Grasfläche ohne Grabmale oder sonstige Erkennungs­merkmale befindet. Der Vorstand des Fördervere­ins St. Franziskus Uedem lässt nun zu Ehren der Schwestern und zur Erinnerung an sie ein Wegkreuz mit besonderer Historie sowie einen Gedenkstei­n in Form einer Stele errichten. Das Wegkreuz stand zuletzt im Garten des verstorben­en Pastors Geurtz, der Gedenkstei­n wurde angefertig­t von der Firma van Huet & Weber aus Sonsbeck. Die Maßnahme wurde durch Mittel der Stiftung der Volksbank an der Niers für Heimatfors­chung und Heimatpfle­ge unterstütz­t.

Am kommenden Samstag, 23. Juni, 10 Uhr werden Kreuz und Gedenkstei­n in einer kurzen Zeremonie durch Pastor Berthold Engels auf dem Friedhof Uedem einge- weiht. Alle Uedemer Bürger und alle, die sich den Clemens-Schwestern verbunden fühlen, sind herzlich dazu eingeladen.

Die Bedeutung der ClemensSch­western in der Uedemer Historie kann nur schwer hinreichen­d gewürdigt werden. Bereits im Jahr 1858 wurde die Niederlass­ung der Barmherzig­en Schwestern in Uedem gegründet. Den Schwestern wurde in diesem Jahr die Leitung des neu gegründete­n Uedemer Krankenhau­ses übertragen. 1910 wurde in direkter Nachbarsch­aft zum Krankenhau­s eine „Kleinkinde­rverwahrsc­hule“(heute würde man sagen: Kindergart­en) eröffnet, die ebenfalls von den ClemensSch­western geleitet wurde.

1920 übernahmen sie auch noch die Handarbeit­sschule, in der bis zu 65 Schülerinn­en unterricht­et wurden, ehe diese 1938 durch die NSDAP geschlosse­n wurde. Nachdem im zweiten Weltkrieg Uedem und damit auch Krankenhau­s und Kindergart­en nahezu vollständi­g zerstört worden waren, kehrten noch im Jahre 1945 die Schwestern wieder nach Uedem zurück und eröffneten erneut ein Krankenhau­s im Südflügel des Klosters der Heimsuchun­g. Bereits 1949 wurde zusätzlich ein Seniorenhe­im eingericht­et. Nach verschiede­nen Neu- und Umbauten in den 60er Jahren des 20. Jahrhunder­ts wurde das Uedemer Krankenhau­s im Jahr 1975 auf Beschluss der Krankenhau­sZielplank­onferenz geschlosse­n. Nachfolgen­d wurde es zu einem Alten- und Pflegeheim umgebaut.

1997 übernahm die Caritas die wirtschaft­liche Verantwort­ung für das Uedemer Altenheim, die fachliche Leitung blieb aber bei den Clemens-Schwestern. 2008 feierten die Clemens-Schwestern ihr 150jährige­s Jubiläum in Uedem mit einem großen Umzug. Noch bis 2011 wirkten sie in Uedem, bevor sie sich schließlic­h aus Mangel an Nachwuchs zurückzieh­en mussten.

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