Rheinische Post Kleve

Bunte Bensdorp-Häuser im Herbst fertig

- VON MATTHIAS GRASS

Der Bau des Netto-Marktes neben der alten Kakao-Fabrik schreitet im Zeitplan voran. Unten wird, mit großen Fenstern zum Industried­enkmal, eine Bäckerei mit Café und Außengastr­onomie einziehen, aufs Dach kommen Häuser.

KLEVE Der Bau des lange diskutiert­en Netto-Marktes gleich neben der Bensdorp-Fabrik geht im Zeitplan voran. Das Parterre, das zunächst 799 Quadratmet­er Verkaufsfl­äche bietet, steht. Es ist ein aufwendig geklinkert­er einfacher Hallenbau mit den für Discounter typischen großen Öffnungen für den Eingang und für das geräumige Café der Bäckerei, die hier einziehen wird, entstanden. „Wir planen zudem eine Außengastr­onomie“, sagt Projektent­wickler Jan Holtfester, der lange für den Bau neben der Fabrik gekämpft hat. Holtfester hofft, mit dem Bau im Oktober fertig zu werden, so dass Netto im November einziehen kann. Stimmt die Bezirksreg­ierung dem neuen Bebauungsp­lan zu, könnte der Markt auch erweitern.

Doch der Clou des Baus ist das Dach – besser: die Häuser auf dem Dach. Dorthin führt ein später einmal vollvergla­ster Aufgang sowie ein Aufzug. Oben auf dem Dach liegen bereits die Fundamente für die Häuser, die hier gebaut werden. Es werden dort Mieteinhei­ten mit 50 bis 100 Quadratmet­ern entstehen, mitten in einem begrünten Dachgarten, so der Plan. Mit tollen Blick über die Stadt auf die Waldhöhen des Klever Bergs und auf der anderen Seite über den Bahnhof hinweg in die Felder.

„Die hier entstehend­en nutzbaren Flächen auf dem Dach werden in Form von Würfeln, die eingeschos­sig oder zweigescho­ssig als Mieteinhei­ten genutzt werden, akzentuier­t. Die weit wahrnehmba­ren verschiede­nen Farbfläche­n der Schiebeele­mente vor den großen Fensterflä­chen zeichnen ein buntes Miteinande­r der zukünftige­n Nutzer“, beschreibt Architekt Friedhelm Hülsmann die künftigen bunten Häusern auf dem Dach an Kleves Stadteinga­ng an der einstigen Schnittste­lle zu Kellen.

Projektent­wickler Holtfester möchte auch die Fassaden der Häuser auf dem Dach farblich halten, hat Muster der Platten auf dem Tisch in seinem Baubüro liegen. „Aber noch ist die Entscheidu­ng nicht endgültig gefallen“, sagt er mit Blick auf die Bauteile für die Fassadenge­staltung in Tönen zwischen hell- und dunkelgrau bis hin zu orangefarb­igen Brauntönen. Die Häuser sollen große Fensterfro­nten mit jenen farbigen Schiebelem­enten für die Verschattu­ng bekommen, plant der Projektent­wickler. Für den Parkplatz auf dem Boden habe er einen grauen Stein ausge- sucht, auf die Mauern des Marktes sollen Geländer kommen. Anfragen für die Mieteinhei­ten gebe es zuhauf, erklärt Holtfester. Der Projektent­wickler unterstrei­cht, dass man hier langfristi­g nicht an einem Verkauf von Eigentumsw­ohnungen denke, sondern hochwertig­e Mietobjekt­e im modern-städtische­n Outfit schaffen wolle.

„Auch die Halle haben wir aufwendig gestaltet“, so Hülsmann vom Büro Hülsmann-Thieme-Mi- nor, das die Planung für Markt und Aufbauten hat. Im Altbau der Bensdorp verfügten die Mauern über Schmuckste­ine, die als Schlussste­in heute noch sichtbar seien. „In die Fassade des neuen Gebäudes haben wir gut sichtbar auch Schmuckste­ine platziert, um der großen Fassadenfl­äche diesen auflösende­n und leichten Charakter, über die der Altbau verfügt, zu verleihen“, sagt Hülsmann. Außerdem habe man dem Bau einen Sockel und Lisenen und Pfeiler gegönnt. „Es wird deutlich, dass sämtliche am Bau Verantwort­lichen, Projektent­wickler Jan Holtfester, Investor Udo Tjaden und wir Architekte­n, ein Gebäude errichten wollen, das eine dauerhafte Nutzung über die eines NettoMarkt­es hinaus aufzeigt“, sagt Hülsmann. Kosten soll das Projekt über fünf Millionen Euro, sagt Jan Holtfester.

Im Oktober wird man das Ergebnis beurteilen können.

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RP-FOTO: MGR Projektent­wickler Jan Holtfester auf dem Dach des künftigen Netto-Marktes neben der Bensdorp. Hier sollen Atelier-Häuser gebaut werden.

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