Bunte Bensdorp-Häuser im Herbst fertig
Der Bau des Netto-Marktes neben der alten Kakao-Fabrik schreitet im Zeitplan voran. Unten wird, mit großen Fenstern zum Industriedenkmal, eine Bäckerei mit Café und Außengastronomie einziehen, aufs Dach kommen Häuser.
KLEVE Der Bau des lange diskutierten Netto-Marktes gleich neben der Bensdorp-Fabrik geht im Zeitplan voran. Das Parterre, das zunächst 799 Quadratmeter Verkaufsfläche bietet, steht. Es ist ein aufwendig geklinkerter einfacher Hallenbau mit den für Discounter typischen großen Öffnungen für den Eingang und für das geräumige Café der Bäckerei, die hier einziehen wird, entstanden. „Wir planen zudem eine Außengastronomie“, sagt Projektentwickler Jan Holtfester, der lange für den Bau neben der Fabrik gekämpft hat. Holtfester hofft, mit dem Bau im Oktober fertig zu werden, so dass Netto im November einziehen kann. Stimmt die Bezirksregierung dem neuen Bebauungsplan zu, könnte der Markt auch erweitern.
Doch der Clou des Baus ist das Dach – besser: die Häuser auf dem Dach. Dorthin führt ein später einmal vollverglaster Aufgang sowie ein Aufzug. Oben auf dem Dach liegen bereits die Fundamente für die Häuser, die hier gebaut werden. Es werden dort Mieteinheiten mit 50 bis 100 Quadratmetern entstehen, mitten in einem begrünten Dachgarten, so der Plan. Mit tollen Blick über die Stadt auf die Waldhöhen des Klever Bergs und auf der anderen Seite über den Bahnhof hinweg in die Felder.
„Die hier entstehenden nutzbaren Flächen auf dem Dach werden in Form von Würfeln, die eingeschossig oder zweigeschossig als Mieteinheiten genutzt werden, akzentuiert. Die weit wahrnehmbaren verschiedenen Farbflächen der Schiebeelemente vor den großen Fensterflächen zeichnen ein buntes Miteinander der zukünftigen Nutzer“, beschreibt Architekt Friedhelm Hülsmann die künftigen bunten Häusern auf dem Dach an Kleves Stadteingang an der einstigen Schnittstelle zu Kellen.
Projektentwickler Holtfester möchte auch die Fassaden der Häuser auf dem Dach farblich halten, hat Muster der Platten auf dem Tisch in seinem Baubüro liegen. „Aber noch ist die Entscheidung nicht endgültig gefallen“, sagt er mit Blick auf die Bauteile für die Fassadengestaltung in Tönen zwischen hell- und dunkelgrau bis hin zu orangefarbigen Brauntönen. Die Häuser sollen große Fensterfronten mit jenen farbigen Schiebelementen für die Verschattung bekommen, plant der Projektentwickler. Für den Parkplatz auf dem Boden habe er einen grauen Stein ausge- sucht, auf die Mauern des Marktes sollen Geländer kommen. Anfragen für die Mieteinheiten gebe es zuhauf, erklärt Holtfester. Der Projektentwickler unterstreicht, dass man hier langfristig nicht an einem Verkauf von Eigentumswohnungen denke, sondern hochwertige Mietobjekte im modern-städtischen Outfit schaffen wolle.
„Auch die Halle haben wir aufwendig gestaltet“, so Hülsmann vom Büro Hülsmann-Thieme-Mi- nor, das die Planung für Markt und Aufbauten hat. Im Altbau der Bensdorp verfügten die Mauern über Schmucksteine, die als Schlussstein heute noch sichtbar seien. „In die Fassade des neuen Gebäudes haben wir gut sichtbar auch Schmucksteine platziert, um der großen Fassadenfläche diesen auflösenden und leichten Charakter, über die der Altbau verfügt, zu verleihen“, sagt Hülsmann. Außerdem habe man dem Bau einen Sockel und Lisenen und Pfeiler gegönnt. „Es wird deutlich, dass sämtliche am Bau Verantwortlichen, Projektentwickler Jan Holtfester, Investor Udo Tjaden und wir Architekten, ein Gebäude errichten wollen, das eine dauerhafte Nutzung über die eines NettoMarktes hinaus aufzeigt“, sagt Hülsmann. Kosten soll das Projekt über fünf Millionen Euro, sagt Jan Holtfester.
Im Oktober wird man das Ergebnis beurteilen können.