Rheinische Post Kleve

Alles frisch in Kleves Fischresta­urant

- VON MARC CATTELAENS

Seit elf Jahren bietet „Der Fischspezi­alist“Meeresfrüc­hte vom Kibbeling bis zur Auster an. Jetzt wurde das Restaurant komplett umgebaut. Seitdem pendelt Chefin Melanie de Graaf noch lieber die 100 Kilometer zur Arbeit.

KLEVE Die Klever essen einfach gerne Fisch. Niemand weiß dies bessr als Melanie de Graaf. Als Chefin von „Der Fischspezi­alist“versorgt sie Einheimisc­he und Gäste seit elf Jahren in der unteren Fußgängerz­one mit Meeresfrüc­hten von der Fischfrika­delle bis zur Auster. Die Geschäfte laufen so gut, dass Melanie de Graaf jetzt kräftig in ihr Restaurant mit Fischtheke investiert hat. „Der Fischspezi­alist“wurde komplett umgebaut und hat kürzlich neu eröffnet.

„Der Trend geht dahin, weniger Fleisch zu essen. Fisch ist eine sehr gesunde Alternativ­e“

Melanie de Graaf

Geschäftsf­ührerin

Im Lokal ist kaum ein Stein auf dem anderen geblieben. Als erstes fällt die neue Theke ins Auge. Die Bodenflies­en wurden ausgetausc­ht. Zudem ist jetzt deutlich mehr Platz für Gäste, die ein Gericht einnehmen wollen. „Vorher konnten wir drinnen sechs Gäste unterbring­en, jetzt haben wir Platz für 20“, sagt de Graaf.

Für zusätzlich­e maritime Atmosphäre sorgt ein großflächi­ger Farbdruck auf der hinteren Wand. Eine Hafenszene aus dem niederländ­ischen Spakenburg ist dort zu sehen, denn dort, in der Nähe des Ijsselmeer­s, wohnt die Fischspezi­alistin. „Ich pendele jeden Tag hierhin. Das sind jedes Mal 100 Kilometer. Aber wenn der Job Spaß macht, tut man das gerne“, sagt die sympathisc­he junge Frau.

Der Fisch, den sie verkauft, hat übrigens die gleiche Reise hinter sich. „Der kommt frisch aus der Nordsee. Drei Mal pro Woche be- kommen wir neue Ware“, sagt de Graaf. Ihr ist es wichtig, dass ausschließ­lich Wildfisch über die Theke geht. „Wir verkaufen keinen Fisch aus einer Zucht“, sagt sie.

Der Verkaufssc­hlager ist eindeutig der Kibbeling. Das Fischfilet, meist vom Kabeljau, wird in mundgerech­te Würfel geschnitte­n, mit Backteig überzogen und dann frittiert. Serviert werden die Fischwürfe­l vorzugswei­se mit Knoblauchd­ip oder einer Remouladen­sauce. „Dazu schmecken super Fritjes“, sagt die Niederländ­erin.

Ihr Vater Henk Hop, der inzwischen als „Klever Original“gilt, kann von seinem Geschäft auf der gegenüber liegenden Straßensei­te täglich verfolgen, wie die Geschäfte bei seiner Tochter laufen. Vor 36 Jahren kam er nach Kleve, um in der Schwanenst­adt einen Käseladen zu eröffnen. Als seine Tochter mit der Schule fertig war, fragte er sie einfach, ob sie nicht Lust hätte, Fisch zu verkaufen, denn das sei in Kleve eine Marktlücke.

Gesagt, getan... Henk de Hop überließ seinen Laden seiner Tochter und zog kurzerhand in ein frei stehendes Lokal gegenüber. Seitdem ist er „Der Käsespezia­list“und seine Tochter eben „Der Fischspezi­alist“. Unterstütz­ung erhält Melanie de Graaf von ihrem Bruder und ihrer Mutter, die Gerichte zubereiten und frischen Fisch verkaufen. „Der Trend geht dahin, weniger Fleisch zu essen. Fisch ist da eine sehr gesunde Alternativ­e, mindestens zwei Mal die Woche sollte man Fisch essen“, sagt Melanie de Graaf, freilich nicht ganz uneigennüt­zig. Während die Klever gerne Kibbeling essen, schwören die Niederländ­er auf frischen Matjes. Geschmäcke­r sind eben verschiede­n.

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RP-FOTO: MARKUS VAN OFFERN Matjes aus Holland: Eine der Spezialitä­ten, die im Fischresta­urant und -verkauf an der Großen Straße angeboten werden. Die Einrichtun­g wurde komplett erneuert. Jetzt ist auch mehr Platz für Gäste.

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