KLEVE GOCH KALKAR BEDBURG-HAU KRANENBURG UEDEM
ner bedeutenden Sammlung an Beuys-Werken ein Alleinstellungsmerkmal, das ihm eine besondere Stellung in der nordrhein-westfälischen Museumslandschaft garantiere, sagt er. Jetzt habe man in Moyland tabula rasa, die komplette Leitungsebene sei neu zu besetzen.„keiner kann sich jetzt mehr dahinter zurückziehen, dass es noch Unwägbarkeiten gibt. Es ist an der Zeit, dass etwas getan werden muss“, sagt der Christdemokrat aus Kalkar.
Für Stephan Haupt, FDP-Landtagsabgeordneter für den Kreis Kleve, ist die Hängepartie in Moyland jetzt jedenfalls beendet. „Wir müssen ein tragfähiges Zukunftskonzept entwickeln, das alle mittragen. Da müssen dann auch alle Stifter hinter stehen. Und zu diesem Konzept muss auch die künftige künstlerische Leitung passen“, kommentiert der Freidemokrat die nächsten Schritte, die in Moyland zu nehmen sind.
Es habe gegen Bettina Paust keinerlei qualitative Kritik oder Vorwürfe gegeben. „Es gab nur unterschiedliche Ansichten über die Ausrichtung“, sagt er. Das müsse künftig besser werden mit einem Konzept, hinter dem alle Beteiligten stehen. Mit den Querelen müsse endlich Schluss sein: „Sie belasten Mitarbeiter und vor allem auch die Freunde, die das Museum hat“, sagt Haupt.
Er hat Recht: die Querelen um Moyland haben eine lange Geschichte und sind nicht an Bettina Paust festzumachen. Sie ist nur ein weiteres Glied in der Kette um den Krach zwischen Stiftungsvorstand und künstlerischer Leitung: Christoph Schaden, einstimmig gewählt, trat die Stelle erst gar nicht an, Peter Dering, der kurz die Leitung übernahm, musste seinen Hut nehmen, nach langerVakanz kam dann Bettina Paust, die immerhin seit 2009 bis 2016 die Stellung hielt und Moyland deutlich nach vorne brachte.
Dazwischen hatte das Museum mehrere Jahre lang keinen künstlerischen Direktor. Eine solche Hängepartie kann sich Moyland jetzt nicht mehr leisten, will es seinen Platz in der Museumslandschaft wahren.
„Der Schuss, den wir
jetzt machen, der muss sitzen“
Stephan Haupt
FDP-Landtagsabgeordneter
Was keiner ausspricht, was aber deutlich zwischen den Zeilen steht: Der Geburtsfehler liegt im Stiftungsvertrag, der in den Beschlüssen zu Moyland beispielsweise immer Einstimmigkeit erzielen muss und sich in die Arbeit der künstlerischen Leitung hängen kann. Auch ist bis heute nicht das Verhältnis zum Beuys-Nachlass geklärt, der Moy- land in der Vergangenheit immer wieder blockierte.
Wie prekär die Lage ist, zeigt sich in Haupts Aussage: „Der Schuss, den wir jetzt machen, der muss sitzen“. Aber er weiß auch, dass es Sinn macht, das Schloss weiter nach vorne zu bringen: „Moyland ist ein großes Museum, es braucht auch die Anerkennung, die es verdient“.