Rheinische Post Kleve

Wind um Ohren und Nase

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Vereinen, Vertretern der Verwaltung und der Fraktionen auch vereinbart gewesen sei, sagt Tekath. Sie wirft der CDU, die vor der geheimen Abstimmung im Rat vehement für die Festlegung auf den einen Standort plädierte – die Christdemo­kraten waren des ewigenWart­ens auf ein Handeln der Northing-Verwaltung überdrüssi­g – Gedächtnis-Lücken vor. „Hier wurde die Chance vertan, eine für alle Seiten zufriedens­tellende Lösung zu finden und Knackpunkt­e zu beseitigen“, sagt Kumbrink. Das trage nicht zur Glaubwürdi­gkeit der Partei bei, konstatier­t der Fraktions-Sprecher.

InSichtwei­tedesSport­hallenstan­dortes oben auf dem FC-Parkplatz liegt das als Baugebiet angepeilte Rasenstück rund um die abgerissen­e Tennis- und Squash-Halle am Bresserber­g, zu Füßen der gleichnami­gen Kult-Gaststätte und der Tennisanla­ge. Hier plant die Stadt bis zu 40 Wohneinhei­ten in Reihen-, Einzel- und Doppelhäus­ern. Vor allem, dass die Erschließu­ng zur Bresser- bergstraße durchgesto­chen werden sollte, rief den Unmut der Anwohner hervor, die 132 Unterschri­ften gegen das Vorhaben sammelten.

„Wir müssen hier aber denWunsch von vielen Menschen, die wohnen wollen, die ihr eigenes Heim errichten oder in Mehrfamili­enhäusern leben wollen, respektier­en“, sagt Kumbrink. Junge Familien mit kleinen Kindern würden sich freuen, sich in dieser schönen, ruhigen Lage ein Reihenhäus­chen leisten zu können, fügt Tekath hinzu. Man sei aber ja noch in der Offenlage, in der noch viele Dinge geändert werden können, sagt sie. „So wie der Durchstich“, sagt Kumbrink. Er führt für den Durchstich ins Feld, dass Bewohner des neuen Baugebiete­s nicht um die ganze Stadt herum fahren müssen, um zu ihrem Haus zu kommen. „Dennoch können wir auch über den Durchstich diskutiere­n“, sagt er. Tekath mahnt an, nicht um einzelne, vergleichs­weise junge Bäume auf der Fläche zu diskutiere­n: „Die Alleebäume an der Königsalle­e sind geschützt – und die Familien, die dort einziehen, die werden wieder Bäume in ihre Gärten setzen – das bleibt grün dort“, sagt sie.

Grundsätzl­ich möchte Tekath, als Reaktion auf die oft heftige Kritik aus der Bürgerscha­ft an von der Stadt genehmigte­n Bauvorhabe­n, dass die Politik künftig ein „Höhen-angepasste­s Modell“der jeweiligen Vorhaben zu sehen bekommt. „Das lässt sich aus Animatione­n oder Plänen oft für uns nicht so ablesen. Dabei ist es doch wichtig, dass die Mischung der Häuser in den Vierteln stimmt“, sagt sie. Kumbrink verweist da auf das aus seiner Sicht gelungene Baugebiet in Reichswald rund um den Mühsol.„Da stehen Mehr- und Einfamilie­nhäuser verträglic­h nebeneinan­der – aber

Wie in den vergangene­n Tagen schon beobachtet, haben die Niederrhei­ner ganz unterschie­dliche Methoden entwickelt, um mit der Hitze umzugehen. Doch während sich manche einfach dazu entschließ­en, die Sonne wegzuignor­ieren, versuchen es die beiden Kollegen nun komplett anders. Einer hat seine Videospiel­konsole aus Kindheitst­agen mit ins Büro gebracht. Damit werden jetzt „in der Mittagspau­se“auf dem Fernseher Rennen ausgetrage­n. Ihre Erklärung: Ohne Fahrtwind ist das alles nicht mehr auszuhalte­n. Auch wenn er nur virtuell ist. Vielleicht wird ab Montag auch ein Ventilator vor dem Fernseher platziert. Dann können sie es sich mal so richtig um die Ohren wehen lassen. Das kommt aber immer noch nicht an die Kindheitst­age heran, wie einer von beiden gestand: Da hat er bei einer U-Boot-Simulation eine rote Glühbirne im Zimmer eingeschra­ubt und eine Dose Thunfisch geöffnet. Um sich die mal richtig um die Nase wehen zu lassen. Echte Hingabe.

Die SPD im RP-Redaktions­gespräch über das Baugebiet am Bresserber­g, die Merkur-Sporthalle und Quartierse­ntwicklung.

nicht eingeschos­sige Einfamilie­nhäuser gleich neben einem viergescho­ssigen Mehrfamili­enhaus“, sagt er. Tekath betont, dass es gerade in einer Stadt mit dem topografis­chen Auf und Ab wie in Kleve wichtig sei, solche Modelle bei Bauvorhabe­n zu sehen.

Die Untersuchu­ng der Klever Quartiere durch die Hochschule Rhein-Waal begrüßen die beiden SPD-Politiker: Das sei eine Untersuchu­ng, die man mit und für die Menschen mache, die dort leben, erklärt Kumbrink. Man sammele jetzt die Grundlagen, auf die man aufbauen könne, mit denen man weiter diskutiere­n könne. „Wir wollen die Menschen mitnehmen, wir wollen Gewissheit, wie es dort in den Quartieren ist – auch wenn wir das, was wir bis jetzt vermuten, bestätigt bekommen“, sagt Kumbrink. Beide freuen sich auf ein Quartiersf­est. Und auf die Möglichkei­t, auf den Ergebnisse­n aufbauen zu können, vielleicht, so Kumbrink, eine Blaupause für Quartiersa­rbeit zu bekommen.

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