Rheinische Post Kleve

Belka und Strelka: Hunde im All

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In der Raumkapsel soll ein Höllenlärm gewesen sein. Im Sommer 1960 umrundete Sputnik 5 die Erde. Die russische Weltraumor­ganisation hatte ihrer Mission wieder einmal ein paar Tiere mitgegeben: Neben etwa 40 Mäusen und zwei Ratten waren mit Belka und Strelka auch zwei Hunde an Bord. Die Tiere überstande­n den Start recht gut, anfangs reagierten sie apathisch auf die Schwerelos­igkeit. Dann musste Belka sich übergeben. Danach taten sie und ihr tierischer Raumfahrer-Kollege das, was Hunde nun einmal tun, wenn ihnen etwas nicht gefällt: Sie kläfften – die meiste Zeit der 24 Stunden dauernden Mission. Dabei hatten sie Glück: Zum ersten Mal war für die Tiere, die die Sputnik-Missionen begleitete­n, eine Rückkehr geplant. Hündin Laika, das erste Lebewesen im All, war 1957 noch ihrem Schicksal überlassen worden, sie starb vermutlich kurz nach dem Start. Belka und Strelka hingegen landeten am 20. August 1960 weich auf der Erde. Als erste Lebewesen, die einen Flug ins All überlebt hatten, wurden sie zu Werbeträge­rn für die russische Raumfahrt. Sie wurden auf einer Briefmarke verewigt. Strelka wurde später Mutter vonWelpen. Einen davon, eine junge Hündin namens Pushinka, schickte Nikita Chruschtsc­how 1961 in die USA, als Geschenk für die damals dreijährig­e Tochter des US-Präsidente­n. Das Tier dufte bei Caroline Kennedy im Weißen Haus aufwachsen.

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