Rheinische Post Kleve

Der Buchladen der Florence Green

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Isabel Coixet verfilmt Penelope Fitzgerald­s Roman „Die Buchhandlu­ng“: Sie ist eine Leserin, ein Mensch, der Bücher zum Leben braucht. Etwa, um aus dem eigenen Dasein hinauszutr­eten und verändert zurückzuke­hren – weiser, reicher, empfänglic­her für die Wirklichke­it. Weil Florence Green an die Macht der Bücher glaubt, will sie auch andere Menschen zu Lesern machen und gründet Ende der 1950er Jahre in der verschlafe­nen Küstenstad­t Hardboroug­h im Osten Englands einen Buchladen.

Florence ist Witwe, auch der Mann, den sie verloren hat, liebte die Literatur. So ist der Buchladen für sie Neubeginn und erinnerung­sschwerer Sehnsuchts­ort zugleich. Von dort aus will sie frischen Wind in ihre Gemeinde bringen, Fischer, Metzger, Hausfrauen für die Literatur gewinnen. Und tatsächlic­h findet das Interesse in der grauen Nachkriegs­zeit – und stößt bei den alten Eliten des Ortes auf bitteren Widerstand.

Die spanische Regisseuri­n Isabel Coixet inszeniert den Roman „Die Buchhandlu­ng“von Penelope Fitzgerald als nostalgisc­hes Küstenort-Liebesdram­a. Doch zeigt sie unter der Oberfläche der rauen Idylle, wie Missgunst und das brutale Festhalten an einer Ordnung, das Miteinande­r zerstören.

„Der Buchladen der Florence Green“mit Emily Mortimer, Bill Nighy und Patricia Clarkson kommt im Film am Mittwoch, 22. August, 20 Uhr, Kino 6, in die Tichelpark­cinemas nach Kleve.

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