Rheinische Post Kleve

Kreissport­bund sagt Veranstalt­ung mit AfD ab

Nach großer Empörung der Mitglieder entschuldi­gt sich der KSB. SPD Kreis Kleve betont, AfD stehe für Hass und Ausgrenzun­g.

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(szf ) Der Vorstand des Klever Kreissport­bunds (KSB Kleve) hat den geplanten Polit-Talk mit der AfD nach großer Empörung in den eigenen Reihen abgesagt. „Die Veranstalt­ung findet nicht statt. Davon haben wir die AfD in Kenntnis gesetzt“, erklärte der Vorsitzend­e Lutz Stermann. In einem Schreiben an die Mitglieder entschuldi­gt sich der KSB-Vorstand zudem für die Probleme, die die Einladung ausgelöst hat. Der KSB hatte wie berichtet „im Namen der Landtagsfr­aktion und des Kreisvorst­andes der AfD“zum Gedankenau­stausch im neuen KSB-Domizil in Geldern eingeladen. Das sei eine „äußerst unglücklic­he und falsche Formulieru­ng“gewesen, heißt es im Schreiben des KSB: „Diese Ansprache war sachlich und inhaltlich falsch gewählt und führte zu nicht beabsichti­gten Irritation­en.“

Aus den Zuschrifte­n und Anrufen habe man erkannt, dass Klärungsbe­darf darüber bestehe, wie das Format „Polit-Talk“generell gehandhabt werden solle. Der KSB und sein Vorstand seien „zu absoluter Neutralitä­t verpflicht­et“: „Mit der Einladung wollte der Vorstand sich zu keinem Zeitpunkt als Partner einer Partei positionie­ren und daher auch nicht eine Zusammenar­beit mit der Partei erkennen lassen.“

In einer Mitteilung begrüßt die SPD Kreis Kleve die Absage. Die Entscheidu­ng des Kreissport­bundes, die Mitwirkung an der geplanten AfD-Veranstalt­ung abzusagen, war notwendig und richtig, so die Sozialdemo­kraten. Der Kreissport­bund hätte mit der AfD-Einladung seinen guten Ruf aufs Spiel gesetzt und seine Mitglieder und Förderer sehr irritiert, heißt es weiter. Die Kreis SPD betont, dass Sport ein Integratio­nsmotor sei. Für Flüchtling­e ein idealer Einstieg, um vor Ort anzukommen und Menschen kennenzule­rnen. „Die AfD hingegen steht für Hass und Ausgrenzun­g“, stellt die Kreis SPD heraus.

Christoph Kukulies vom AfD-Kreisvorst­and erklärte, man habe die Absage „schon betroffen, aber wenig überrascht“zur Kenntnis genommen. Ihm tue es vor allem leid, dass nun der KSB-Vorstand in der Kritik stehe. Es werde dabei mit unterschie­dlichem Maß gemessen, meint Kukulies: Hätte sich der gleiche Vorgang im Zusammenha­ng mit etwa der CDU oder den Grünen zugetragen, dann, so seine Überzeugun­g, „hätte kein Hahn danach gekräht“.

Der KSB führt in seiner Entschuldi­gung an die Mitglieder weiterhin aus: „Unser KSB steht seit mehr als 70 Jahren für Toleranz gegenüber allen Bürgern, insbesonde­re für Integratio­n/Migration und Völkervers­tändigung sowie die Werte unseres Grundgeset­zes.“

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