Der Schulstart ist gut fürs Geschäft
Donnerstag werden die i-Dötzchen eingeschult. Darauf freuen sich nicht nur Kinder und Eltern. Auch die Händler im Kleverland profitieren. Denn in die Schultüte kommt meist sehr viel mehr als Bonbons.
Donnerstag werden die i-Dötzchen eingeschult. Auch die Händler profitieren, denn in die Schultüten kommt meist mehr als Bonbons.
KLEVE/GOCH Der erste Schultag ist ein Erlebnis, an das sich viele Menschen noch gut erinnern, wenn sie schon längst erwachsen sind. Die neuen Mitschüler, die Lehrer, der Geruch von Bohnerwachs in den Klassenräumen - das alles sind Eindrücke, die noch lange haften bleiben. Und es gibt einige Fragen, die noch viele Berufstätige beantworten können: Wie sah die Schultüte
aus? Was war alles drin? Welche Farbe hatte der Schultornister?
Früher hatten es Eltern einfach. Sie stopften die Schultüte randvoll mit Gummibärchen, Lakritzschnecken und Lutschern. Das hat sich grundlegend geändert. Der Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt, was den Inhalt der Schultüte anbelangt. Das freut auch die Händler der Region, die etliche Ideen und Angebote für Rat suchende Eltern haben.
Annette Hagen von der Buchhandlung am Markt in Goch hält eine ganze Palette von Waren bereit, die gut in die Schultüte passen. „Das fängt an bei der Butterbrotdose, geht über reflektierende ,Schutzengelchen’ als Anhänger für Jacke oder Tornister und Spiele wie Gummitwist bis zum Wecker“, sagt Hagen. Turnbeutel werden gerne mit verkauft oder kleine Portmonees.
„Die Eltern überlegen sehr genau, was alles in die Schultüte rein soll. Sie sind auch bereit, dafür etwas mehr zu investieren“, sagt die Buchhändlerin. Wichtig sei den Eltern, dass die Kinder sich auch wirklich freuen über den Inhalt ihrer Tüte. Deswegen sollten auf jeden Fall auch ein paar Spiele mit hinein. Das klassische Buch sei ein schönes Geschenk zum Schulstart. Hagen empfiehlt das Buch: „Der Ernst des Lebens“, dessen Titel sich zwar nach „schwerer Kost“anhört, das tatsächlich aber sehr unterhaltsam sei.
Konkurrenz vom Internet fürchtet die Buchhändlerin in Sachen Schulstart übrigens nicht. „Schulzubehör wird nach wie vor gerne im stationären Einzelhandel eingekauft. Man möchte die Produkte begutachten und in die Hand nehmen können. Außerdem verlassen sich die Eltern und Großeltern gerne auf unsere Beratung“, sagt Hagen.
Auch bei Büro Derksen in Kleve weiß man genau, was ein i-Dötzchen so zum Schulstart braucht. „Die Schule stellt eine entsprechende Liste mit den benötigten Stiften, Heften und Schnellheftern zusammen“, erläutert Geschäftsführerin Elisabeth Derksen-Hübner. Trotzdem gibt es dabei noch großen Spielraum. „Es gibt dünnes Papier und dickes, auf dem sich viel leichter schreiben lässt“, sagt die Expertin. Gerade bei Stiften sei es wichtig, sich individuell beraten zu lassen. „Viele Mütter oder Großmütter bringen ihre Kinder beziehungsweise Enkel mit. Dann können die gleich ausprobieren, welcher Stift ihnen liegt“, sagt Elisabeth Derksen-Hübner. Bei den Farbkästen seien es vor allem die Lehrer, die Wert auf Markenware legten. „Sie lassen sich nicht mehr auf schlechte Farben, die verblassen, ein. 50 bis 70 Euro koste eine Standardausstattung für den ersten Schultag.
Da ist der Tornister freilich noch nicht enthalten. „Der sollte stabil sein und eine gute Aufteilung haben“, sagt Nina Kiesow vom gleichnamigen Fachgeschäft an der Großen Straße in Kleve. Für ein Set aus Marken-Ranzen, Turnbeutel, Stiften, Etui und „Schlampermäppchen“müsse man etwa 240 Euro rechnen, so Kiesow. „Die Kunden
legen großen Wert auf eine gute Beratung und darauf, dass der Schulranzen eine gute Ergonomie hat“, betont die Expertin. Das Zubehör für Schulrucksäcke sei vielfältig. „Das geht vom Regencape bis zu
austauschbaren ,Klettis’ mit Tieroder Weltraummotiven.
Der Online-Handel sei in diesem Bereich keine große Konkurrenz. „Die Leute kaufen gerne vor Ort“, sagt Kiesow.
„Die Eltern überlegen sehr genau, was alles in die Schultüte rein soll“Annette Hagen Buchhandlung am Markt in Goch