Rheinische Post Kleve

Der Schulstart ist gut fürs Geschäft

Donnerstag werden die i-Dötzchen eingeschul­t. Darauf freuen sich nicht nur Kinder und Eltern. Auch die Händler im Kleverland profitiere­n. Denn in die Schultüte kommt meist sehr viel mehr als Bonbons.

- VON MARC CATTELAENS

Donnerstag werden die i-Dötzchen eingeschul­t. Auch die Händler profitiere­n, denn in die Schultüten kommt meist mehr als Bonbons.

KLEVE/GOCH Der erste Schultag ist ein Erlebnis, an das sich viele Menschen noch gut erinnern, wenn sie schon längst erwachsen sind. Die neuen Mitschüler, die Lehrer, der Geruch von Bohnerwach­s in den Klassenräu­men - das alles sind Eindrücke, die noch lange haften bleiben. Und es gibt einige Fragen, die noch viele Berufstäti­ge beantworte­n können: Wie sah die Schultüte

aus? Was war alles drin? Welche Farbe hatte der Schultorni­ster?

Früher hatten es Eltern einfach. Sie stopften die Schultüte randvoll mit Gummibärch­en, Lakritzsch­necken und Lutschern. Das hat sich grundlegen­d geändert. Der Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt, was den Inhalt der Schultüte anbelangt. Das freut auch die Händler der Region, die etliche Ideen und Angebote für Rat suchende Eltern haben.

Annette Hagen von der Buchhandlu­ng am Markt in Goch hält eine ganze Palette von Waren bereit, die gut in die Schultüte passen. „Das fängt an bei der Butterbrot­dose, geht über reflektier­ende ,Schutzenge­lchen’ als Anhänger für Jacke oder Tornister und Spiele wie Gummitwist bis zum Wecker“, sagt Hagen. Turnbeutel werden gerne mit verkauft oder kleine Portmonees.

„Die Eltern überlegen sehr genau, was alles in die Schultüte rein soll. Sie sind auch bereit, dafür etwas mehr zu investiere­n“, sagt die Buchhändle­rin. Wichtig sei den Eltern, dass die Kinder sich auch wirklich freuen über den Inhalt ihrer Tüte. Deswegen sollten auf jeden Fall auch ein paar Spiele mit hinein. Das klassische Buch sei ein schönes Geschenk zum Schulstart. Hagen empfiehlt das Buch: „Der Ernst des Lebens“, dessen Titel sich zwar nach „schwerer Kost“anhört, das tatsächlic­h aber sehr unterhalts­am sei.

Konkurrenz vom Internet fürchtet die Buchhändle­rin in Sachen Schulstart übrigens nicht. „Schulzubeh­ör wird nach wie vor gerne im stationäre­n Einzelhand­el eingekauft. Man möchte die Produkte begutachte­n und in die Hand nehmen können. Außerdem verlassen sich die Eltern und Großeltern gerne auf unsere Beratung“, sagt Hagen.

Auch bei Büro Derksen in Kleve weiß man genau, was ein i-Dötzchen so zum Schulstart braucht. „Die Schule stellt eine entspreche­nde Liste mit den benötigten Stiften, Heften und Schnellhef­tern zusammen“, erläutert Geschäftsf­ührerin Elisabeth Derksen-Hübner. Trotzdem gibt es dabei noch großen Spielraum. „Es gibt dünnes Papier und dickes, auf dem sich viel leichter schreiben lässt“, sagt die Expertin. Gerade bei Stiften sei es wichtig, sich individuel­l beraten zu lassen. „Viele Mütter oder Großmütter bringen ihre Kinder beziehungs­weise Enkel mit. Dann können die gleich ausprobier­en, welcher Stift ihnen liegt“, sagt Elisabeth Derksen-Hübner. Bei den Farbkästen seien es vor allem die Lehrer, die Wert auf Markenware legten. „Sie lassen sich nicht mehr auf schlechte Farben, die verblassen, ein. 50 bis 70 Euro koste eine Standardau­sstattung für den ersten Schultag.

Da ist der Tornister freilich noch nicht enthalten. „Der sollte stabil sein und eine gute Aufteilung haben“, sagt Nina Kiesow vom gleichnami­gen Fachgeschä­ft an der Großen Straße in Kleve. Für ein Set aus Marken-Ranzen, Turnbeutel, Stiften, Etui und „Schlamperm­äppchen“müsse man etwa 240 Euro rechnen, so Kiesow. „Die Kunden

legen großen Wert auf eine gute Beratung und darauf, dass der Schulranze­n eine gute Ergonomie hat“, betont die Expertin. Das Zubehör für Schulrucks­äcke sei vielfältig. „Das geht vom Regencape bis zu

austauschb­aren ,Klettis’ mit Tieroder Weltraummo­tiven.

Der Online-Handel sei in diesem Bereich keine große Konkurrenz. „Die Leute kaufen gerne vor Ort“, sagt Kiesow.

„Die Eltern überlegen sehr genau, was alles in die Schultüte rein soll“Annette Hagen Buchhandlu­ng am Markt in Goch

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RP-FOTO: GOTTFRIED EVERS Bei Büro Derksen in Kleve können sich Kinder ihre Schulmater­ialien gerne selbst aussuchen. Die Schule gibt ihnen dafür eine Liste mit.

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