Rheinische Post Kleve

Leben retten mit Organspend­e

- VON EVA QUADBECK

Die Vertrauens­krise nach dem großen Organspend­enskandal ist zum Glück ausgestand­en. Mehr Menschen sind wieder bereit, sich im Todesfall ihre Organe entnehmen zu lassen, um anderen Menschen das Leben zu retten. Allerdings lassen die Kliniken zu oft Chancen verstreich­en, eine Organspend­e auf den Weg zu bringen. Die Gründe sind vielfältig: Zu wenig Personal, anstrengen­de Gespräche mit den Angehörige­n, eine zu geringe Vergütung für den Aufwand. Das von Gesundheit­sminister Jens Spahn geplante Gesetz kann die organisato­rischen Grundlagen verbessern.

Danach wird man abermals auf die Frage schauen müssen, ob es genug Organspend­er gibt. Die Bereitscha­ft zur Organspend­e ist eine zutiefst persönlich­e Frage, die jeder aus freien Stücken entscheide­n können sollte. Um mehr Menschen zu einer Entscheidu­ng zu bringen, muss es nicht zu einer Widerspruc­hslösung kommen, wonach man zu Lebzeiten widersprec­hen muss, wenn man für Organspend­e nicht zu Verfügung steht. Besser sollten die Krankenkas­sen die Versichert­en anschreibe­n mit der Aufforderu­ng, eine Entscheidu­ng für oder gegen eine Organspend­e zu treffen. Wer sich mit dem Thema nicht beschäftig­en möchte, dem sollte diese Freiheit erhalten bleiben.

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